Paradies für Rosenfreunde

Paradies für Rosenfreunde

„Wow, ist das ein schöner Garten“, dieser Gedanke kommt einfach beim Blick auf das rund 1 500 Quadratmeter große Areal hinter Helga Götzenbergers Haus in Niederkrüchten. Die 71-jährige liebt alte Rosensorten und hat sich mit den „Königinnen der Blumen“ ein Paradies geschaffen.

„Die Blütezeit ist jetzt eigentlich schon vorbei“, empfängt mich Rosenliebhaberin Helga Götzenberger fast schon entschuldigend. Schon im Vorgarten vor dem Haus in Varbrook wird der Besucher von einem tollen Duft eingehüllt, der mit nichts zu vergleichen ist. „Nur die alten historischen Rosensorten verströmen diesen Duft, die modernen riechen nach nichts“, erklärt die Rosenexpertin. Vor rund 30 Jahren „erblühte“ ihre Leidenschaft, die heute rund 130 Rosenstöcke umfasst. „Die Blüten und der Duft, und wie sich die Rose entwickelt, es gibt nichts schöneres“, erklärt sie ihre Faszination.

Nach der Rose namens Himmelsauge hat sie lange gesucht und ist im Internet fündig geworden. Viele andere Exemplare hat sie aus dem Rosendorf Lottum mitgebracht. „Das ist dann wie eine Sucht, hat man einmal angefangen“, sagt die 71-Jährige, die ihren Garten selbst in Schuss hält. „Und darauf bin ich schon stolz“, lächelt sie. „Nur das Rasenmähen, das übernimmt mein Mann.“

Und jetzt muss auch bald dem Rosenstock, der drei Meter hoch in die Eberesche hineinrankt, zu Leibe gerückt werden. „Wie eine rosa Wolke sieht es aus, aber die macht den Baum kaputt, wenn sie nicht bald beigeschnitten wird“, weiß die Expertin.

Insgesamt bilden die 130 verschiedenen Rosensorten eine fantastische Pracht, die auch andere Gartenliebhaber einmal im Jahr bei der „Offenen Gartenpforte“ erleben können. „Da mache ich schon seit Jahren.“ Aber auch sonst würden viele Menschen auf dem Weg, der hinter ihrem Garten verläuft stehen bleiben, wenn die Rose in voller Blüte stehe und duften.

Ob „Madame Hardy“, „Heidetraum“, „Sommerwind“, „Ghislaine de Feligonde“, „Schneewalzer“, „Paul’s Himalayan Musk“ oder eben die „Super Exelsa“ - jede Rosensorte hat ihren eigenen Charakter. Doch die Favoritin von Helga Götzenberger ist die Russeliana - „ihr Duft ist einfach einmalig“. Und die Farbe Rot sucht man in ihrem Rosen-Paradies vergebens. „Ich mag rot nicht, dagegen sind weiße Rosen ein Traum“, schwärmt Helga Götzenberger. Auch nur ein gelber Rosenstock tummelt sich in einem Meer von Variationen von Pink, Rosa und Weiß.

„Schon meine Mutter mochte Blumen, hat nach dem Krieg Geranien mit selbst gemischter Erde gezogen“, erinnert sie sich. Auch ihr Sohn hat ein Faible für Pflanzen, ist Geo-Botaniker. So wie ihre Mutter mischt auch die Rosenliebhaberin ihre Erde selbst - überhaupt wirkt alles sehr ökologisch nachhaltig und natürlich zwischen Gemüsegarten, Teich mit Brücke, Steinpflanzen, Wildwiese mit blauen Wiesengeranien. „Ich dünge mit eigenem Kompost im Frühjahr und es wird nicht gespritzt“, erklärt Helga Götzenberger. Je steriler alles sei, desto anfälliger sei die Natur - „jedes Unkraut beseitige ich auch nicht“. Nicht allzu viel Zeit benötige sie für die Arbeit im Garten, nebenbei ist sie mit Fitness und Radfahren aktiv. „Und natürlich gibt es auch Mußestunden im Garten, dann sitze ich gern auf der blauen Bank“, zeigt sie auf eine der vielen Sitzmöglichkeiten in ihrem Gartentraum. Mal mit einem Buch, mal mit dem Strickzeug in der Hand - aber immer im Blick ihre Rosenschönheiten.

(Report Anzeigenblatt)