Pelznickel aus Sibirien

Pelznickel aus Sibirien

Die weihnachtliche Vorfreude und Weihnachtsbräuche und Geschichten aus aller Welt standen im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe der beliebten Talkshow Dölker & Jääs. Wieder einmal war das Café Robin Hood am Alter Markt bis auf den letzten Platz besetzt.

Hier erfuhren die Gäste, was es mit sibirischen Pelznickeln auf sich hat.

Schüler des Clara-Schumann-Gymnasiums boten, unter der Leitung von Friederike Breede, ein musikalisches Entree in den stimmungsvollen Nachmittag. Allerdings ließ der gewohnte Gastgeber, Edmund Kreuzner, an diesem Tag vergeblich auf sich warten. Stattdessen gab sich der Weihnachtsmann höchstpersönlich die Ehre.

Von wegen Coca-Cola

Kreuzner war, getreu dem Motto der Show, in das Kostüm geschlüpft und räumte erst einmal mit einigen Verschwörungstheorien und Gerüchten über den „Mann in Rot“ auf. So stellte er beispielsweise richtig, dass der in den USA als Santa Claus bekannte Mann mit Rauschebart, keine Erfindung des Konzerns Coca Cola sei. Vielmehr hätten niederländische Auswanderer ihre Version des Sinterklaas nach New Amsterdam exportiert. Kreuzner ließ den Blick auf Nikolaus- und Weihnachtsbräuche in anderen Ländern schweifen. Er berichtete von unheimlichen Nikolaus-Begleitern in der Alpenrepublik Österreich, vom Zwarte Piet, der in den Niederlanden seit Jahren für Diskussionen sorgt, und von der russischen Figur Väterchen Frost, der in der Neujahrsnacht die Kinder beschenkt. Passend hierzu intonierte der russische Frauenchor der Pfarre St. Cornelius russische Weihnachts- und Winterlieder, bei denen auch Vera Dergun lauthals mitsingen konnte. Die deutschstämmige Mitarbeiterin der Sozialeinrichtung Robin Hood wurde 1961 in Sibirien geboren. Vor neun Jahren machte sie sich dann auf den Weg zu ihren Wurzeln und blieb in Deutschland. Dergun berichtete den Zuhörern von den weihnachtlichen Erlebnissen ihrer Kindheit. Im kommunistischen Sowjet-Staat war das Feiern des christlichen Festes verboten. Die deutschstämmigen Familien trafen sich am Heiligabend heimlich in einem Privathaus und feierten bei gebratener Gans und Streuselkuchen. Die Geschenke brachte damals nicht der Weihnachtsmann, sondern das gute, alte Christkind in Begleitung eines bösen „Pelznickels“ mit Rute.

(StadtSpiegel)