1. Städte

Philippus und Irfan Hand in Hand

Philippus und Irfan Hand in Hand

Sie unterschrieben jetzt einen beispielhaften Kooperationsvertrag: Die Philippus Akademie, die Ehrenamtler für die Flüchtlingsarbeit ausbildet, und der Verein Irfan, indem sich überwiegend Mönchengladbacher mit Migrationshintergrund für Flüchtlinge engagieren.

Er ist in trockenen Tüchern, der Kooperationsvertrag der seinesgleichen sucht: Am Donnerstag unterschrieben Mitglieder der Philippus Akademie des Evangelischen Kirchenkreises und des Bildungs- und Kulturvereins Irfan einen Vertrag, in dem sie sich zur gegenseitigen Unterstützung bei Veranstaltungen zur Ausbildung von Ehrenamtlern, die in der Flüchtlingsarbeit tätig sind und bei der Weiterbildung der Flüchtlinge selbst. „Es ist gut, dass wir zusammen kommen, um uns richtig zu verstehen und nicht nur von weitem zu beobachten“, sagt Ali Kalayci, Vorsitzender des Bildungs- und Kulturvereins, in dem überwiegend Mitglieder tätig sind, die selbst einen Migrationshintergrund haben. Mit dem Schwerpunkt Bildung ist das Projekt einzigartig in der Region.

Irfan hat in nur neun Monaten ein Netz von über 120 Ehrenamtlern aufgebaut, die Wurzeln im Iran, Irak, Marokko, Afghanistan, Vietnam und vielen anderen Ländern haben - Tendenz steigend. Sie gehen mit Flüchtlingen auf Wohnungssuche, zu Ämtern, bieten Deutschkurse an, organisieren Essen und Spendengalas, Kinderbetreuung und vieles andere. Philippus unterstützt dabei, macht die Ehrenamtler fit von Rechtsfragen zu Asylverfahren über Gesundheitsthemen bis zum Arabischkurs. „Wie vermittelt man zum Beispiel Deutsch als Fremdsprache für Menschen, die keine Referenzsprache, wie Deutsch oder Französisch können?“, sagt Akademie-Leiterin Martina Wasserloos-Strunk, etwa für jemanden aus Afghanistan, der nur Twi spricht. Antworten auf solche und andere Fragen aus dem Alltag der Ehrenamtler vermittelt die Akademie in kostenlosen Seminaren und Workshops.

Die Kosten werden unter anderem durch eine Spende der Synode des Evangelischen Kirchenkreises über 100 000 Euro und eine weitere Million Euro der Evangelischen Kirche im Rheinland gedeckt.

(Report Anzeigenblatt)