Polizei-Bericht Wickrath nach Tötungsdelikt unter Schock

Polizei-Bericht Wickrath nach Tötungsdelikt unter Schock

Ein 68-Jähriger soll in Wickrath seine 55-jährige Lebensgefährtin umgebracht haben.

Schock für die Menschen in der gutbürgerlichen Wohnsiedlung „Am Kauert“. Als eine Anwohnerin am Montagmorgen um kurz nach 7 Uhr aus dem Fenster sah, stand vor einem Haus in der Nachbarschaft ein Rettungswagen.

Als später Polizeifahrzeuge hinzukamen und am Vormittag die Ermittler der Spurensicherung in ihren weißen Anzügen aus- und eingingen, wusste sie: Es ist etwas Schreckliches passiert.

Der 68-jährige Hauseigentümer hatte gegen 7 Uhr den Rettungsdienst alarmiert – seine 55-jährige Lebensgefährtin liege leblos im Bett. Die Notärztin stellte fest, dass die Verletzungen der Frau auf eine Gewalttat hindeuteten und rief die Polizei. Die bestätigte den Verdacht, nahm die Ermittlungen auf.

Eine Mordkommission unter der Leitung von Ingo Thiel, der im Jahr 2011 mit seinem Team den Mörder des zehnjährigen Mirco aus Grefrath fasste, hat schnell einen Verdacht: Der 68-Jährige soll sie umgebracht haben. Er wird festgenommen und verhört. Im Laufe des gestrigen Dienstags sollte er dem Haftrichter vorgeführt werden, der darüber entscheiden muss, ob der Mann in Untersuchungshaft geschickt wird oder nicht. Das Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor.

Weitere Informationen durch die Polizei werden für den heutigen Mittwoch erwartet. So ist bislang zum Beispiel noch nicht bekannt, wie die Frau zu Tode gekommen ist.

Nicht nur die Nachbarn sind entsetzt, als sie begreifen, was geschehen ist. Im Schützenverein, dem der mutmaßliche Täter und das Opfer angehörten, herrscht am Dienstag Fassungslosigkeit. Ingrid P. gehörte dem Vorstand an, war zweite Kassiererin. Jemand, der sich immer für den Verein einsetzte. Paul B. galt eher als unauffällig. Niemand, der überall in vorderster Reihe stehen will. Aus dem Zug, dem er angehört, kommt der aktuelle Schützenkönig. „Da trifft man sich dann schon einmal an der Theke auf ein Bier“, sagt der Präsident des Vereins. Bei der letzten Veranstaltung der Schützen am Samstagabend war das Paar, bei dem es bei der letzten Kirmes im Sommer „gefunkt“ haben soll, nicht. Das sei aber auch nicht ungewöhnlich, sagt der Präsident, beim Martinshexen seien nie alle da.

(StadtSpiegel)