Prima Klima mit Schwung

Prima Klima mit Schwung

Unterstützen, entlasten, dort vor Ort sein, wo „jede Minute anders ist“: Viola Schwung ist Schulsozialarbeiterin an der Grundschule Pahlkestraße.

Der Baum, in dem viele Hände eine sattgrüne Krone bilden, ist mehr als nur dekorativer Wandschmuck, denn um Hand-in-Hand-Arbeiten und Halt geben geht es in Viola Schwungs Büro jeden Tag: „Mein Ziel ist es, das Schulleben aller, die hier zusammenkommen, zu unterstützen“, erklärt die 44-Jährige, seit einem halben Jahr kommunale Schulsozialarbeiterin an der evangelischen Grundschule Pahlkestraße. Gewissermaßen für ein „prima Klima“ zu sorgen unter einem Dach, unter dem „jede Minute anders ist“, umschreibt die Rheydterin ihre Aufgabe. Und gleichzeitig deren Reiz: „Die Vielfältigkeit der Anfragen. Und ich habe mit Kindern und Eltern zu tun, arbeite mit den Lehrkräften ebenso zusammen wie mit außerschulischen Beratungsstellen. Man kennt mich – nicht nur auf dem Schulhof“, lächelt sie.

In ihrem Büro direkt in Eingangsnähe ist Viola Schwung buchstäblich niedrigschwellig angesiedelt und wird – an allen Schultagen zwischen 7.30 und 13.30 Uhr – gern aufgesucht. Eine Akzeptanz, die auch Schulleiterin Gabriela Ferfers-Weitz freut: „Wir sind eine klassische Innenstadt-Grundschule mit deren typischen kleinen und größeren Sorgen. Durch die Schulsozialarbeit erfahren wir eine regelrechte Wende zur Offenheit, die allen Beteiligten sehr nützt“.

Zu Viola Schwung – eine von derzeit 20 Schulsozialarbeitern im Stadtgebiet – kommen Eltern mit Fragen etwa nach einem Judo-Kurs oder speziellen Sportangeboten für übergewichtige Kinder, mit Interesse an Sprachkursen oder dem Wunsch nach Unterstützung bei Erziehungsthemen.

„Hier kann ich oft sehr schnell weiterhelfen“, ist Viola Schwung zufrieden, „ebenso beim Thema Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, etwa für Klassenfahrten oder Lernförderung.“ Nicht immer genügt jedoch die Hilfe „to go“: „Viele zugewanderte Familien bringen aus ihrem Heimatland ein Bündel von Problemen mit – und werden in Deutschland gleich mit einem neuen konfrontiert...“, erklärt Henning Wimmers, Abteilungsleitung Prävention Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt. Hier sei vielfach ein Wirrwarr zu entzerren, bestätigt Viola Schwung.

Gabriela Ferfers-Weitz weiß um die miteinander verzahnten Auswirkungen familiärer Probleme mit dem Alltag der Grundschüler: „Zum Lernen in die Schule zu kommen, funktioniert bei diesen Kindern nicht, weil sie die Nöte von zu Hause mitbringen. Und der Kopf der Eltern ist nicht frei. Erziehung kann nicht nebenbei geschehen, wenn existenzielle Sorgen bestehen.“

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Viola Schwung macht auch Hausbesuche – „Angemeldete!“, lächelt sie. „Man kommt mit Fragen zu mir. Nicht mit Schuld.“ So könne man vieles tun für gutes Zusammenleben im „Biotop Grundschule“, freut sie sich auf den Tag im Büro mit dem Baum an der Wand.

(StadtSpiegel)