Radfahren in Viersen - ein Spaß?

Radfahren in Viersen - ein Spaß?

Die Aktion "Stadradeln" findet auch im Kreis Viersen statt - doch Viersen erreicht im aktuellen vom ADFC durchgeführten Fahrradklima-Test nur den 89 Platz von insgesamt 98. Am 1. Juni gibt es eine Info-Veranstaltung über das Viersener Radwegenetz mit der Baudezernentin Beatrice Kamper.

Wie fahrradfreundlich ist die Stadt Viersen? Diese Frage stellte man sich bereits vor mehr als einem Jahr. Aufgrund der schlechten Bewertung des ADFC beim Fahrradklima-Test 2015 (Rang 70 von 100) entwickelte der Arbeitskreis Radwegenetz der SPD AG60 plus um Jochen Häntsch das Projekt "Mängelkatalog", das zur Verbesserung des Radwegenetzes in Viersen dienen sollte. Alles kam ins Rollen. "Wir stiegen selbst aufs Rad, und auch 105 Bürger beteiligten sich mit 66 genannten Problembereichen an diesem Projekt", erklärt Häntsch.
Eine umfangreiche Ausarbeitung übergab der AK der Bürgerinitiative dann an Bürgermeisterin Sabine Anemüller und die Technische Beigeordnete Beatrice Kamper. Diese stellte in einer Bürgerversammlung vor genau einem Jahr eine dazu erarbeitete Dokumentation vor. In dieser Dokumentation wurden die Problemstellen in vier Kategorien eingeteilt. "In solche, in der wir Maßnahmen kurzfristig umsetzen können, in solche, in der wir Maßnahmen mittelfristig oder auch langfristig umsetzen können. Zudem in solche, in denen wir keinen Handlungsbedarf sehen oder es rechtliche Gründe für die bisherigen Regelungen gibt", erklärte damals Beatrice Kamper. Nun, nach einem Jahr, soll es eine Zwischenbilanz bezüglich der Umsetzung der Anregungen aus dem "Mängelkatalog" geben. Dazu wird am 1. Juni, 16.30 Uhr, in die AWO-Begegnungsstätte Viersen, Petersstraße 40, eingeladen.
Ganz aktuell ist ein neuer Fahrradklima-Test des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) veröffentlicht worden, in dem Viersen miserabel weg kommt. In diesem Test ist die Stadt Viersen unter vergleichbaren Städten weiter abgerutscht vom Rang 70 (2015) auf Rang 89 (2016). Im Vergleich zum Test 2014 eine weitere Verschlechterung. Als besonders negativ bewerteten die Befragten holprige und unebene Radwege, schlechte Führung an Baustellen und schlechte Ampelschaltungen.
Der Arbeitskreis Radwegenetz der SPD AG60 plus um Jochen Häntsch freut sich auf die Bürgerveranstaltung am 1. Juni in der AWO in Viersen: "Zwar hat sich die Verwaltung bezüglich unseres Mängelkatalogs sehr aufgeschlossen gezeigt, aber die Bereitschaft der politischen Gremien hier entscheidende Verbesserungen anzustreben, ist immer nur sehr dürftig gewesen." Jetzt wolle man in der Bürgerversammlung endlich sehr energisch die Forderungen an die Politik stellen.