Reise zum „See der Tränen“

Reise zum „See der Tränen“

Das Ortskuratorium Meerbusch (Reiseleitung: Elisabeth Janssen) und der Meerbuscher Kulturkreis (Reiseleitung: Steffi Valentin) organisierten im Oktober eine Reise nach Kassel, Leipzig, zum Gartenreich Wörlitz, nach Weimar und zur Wartburg.

Lesen Sie hier die erste der vierteiligen Reise-Serie.

Der erste Tag führte nach Kassel. Die Reisegruppe traf bereits am Vormittag in Kassel ein. Der flexible Gästeführer begleitete sie zunächst zu einigen Sehenswürdigkeiten, die fußläufig gut zu erreichen waren. Auf dem riesigen Friedrichsplatz erzählte er unter anderem vom Landschaftskunstwerk, das Joseph Beuys auf der „documenta 7“ 1982 in Kassel begonnen hat. Im Laufe mehrerer Jahre pflanzte er mit freiwilligen Helfern 7.000 Eichen zusammen mit einem begleitenden Basaltstein, um den urbanen Lebensraum ökologisch zu verändern.

Weiter ging es bei herrlichem Sonnenschein zur ehemaligen Sommerresidenz (Orangerie-Schloss), die um 1700 für Landgraf Karl von Hessen-Kassel geschaffen wurde und in die weitläufige Karlsaue.

Die Wilhelmshöher Allee bildet noch heute eine kilometerlange und schnurgerade barocke Achse von der Stadt bis zum Schloss Wilhelmshöhe.

Der Bergpark Wilhelmshöhe (UNESCO-Weltkulturerbe seit 2013) zählt zu den größten Bergparks in Europa und ist ein Förderobjekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Der weiße Apollontempel, die halbrunde Halle des Sokrates und die gemauerte Ruine eines antiken Aquädukts sind typische Gestaltungselemente. Über den Wipfeln des Habichtswalds ragt die über neun Meter hohe Herkulesstatue. Um 1773 gelang dem damaligen Hofgärtner August Daniel Schwarzkopf die erste deutsche Zuchtrose: ’Perle von Weißenstein’.

Nach vielen interessanten Eindrücken setzte die Gruppe die Fahrt am späten Nachmittag Richtung Leipzig fort.

Gut ausgeruht und gestärkt am reichhaltigen Frühstücksbuffet erlebten die Teilnehmer eine sehr informative Stadtrundfahrt. In Leipzig treffen viele Baustile aufeinander. Prägend für das Stadtbild sind das Neue Rathaus, die gewaltige Kuppel des Bundesverwaltungsgerichts, die Türme der Nikolaikirche und der Thomaskirche und das markante Cityhochhaus. Sehr futuristisch wirkt der gläserne Anbau der Universität am Augustusplatz neben dem Gewandhaus und der Oper. Leipzig verfügt auch noch über einen umfangreichen geschlossenen Gebäudebestand aus dem Historismus und dem Jugendstil. Informationen über die Messestadt und die Gebäude des MDR rundeten das Bild ab.

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Die Fahrt ging weiter zum Völkerschlachtdenkmal. Es erinnert an die Schacht im Oktober 1813 vor den Toren Leipzigs. Die Sachsen kämpften an Napoleons Seite gegen Österreich, Preußen, Russland und Schweden und erlitten eine Niederlage. Das Denkmal ist ein symbolisches Grab für die über 120.000 Gefallenen und der vorgelagerte See, in dem sich das Monument spiegelt, ist der „See der Tränen“. Die gigantische Skulptur außen an der Basis stellt den Schutzpatron der Soldaten, den Erzengel Michael dar. Die Inschrift „Gott mit uns“ macht die Absurdität kriegerischer Auseinandersetzungen deutlich.

Zurück in der Innenstadt erfreute sich die Reisegruppe an einem kurzen Rundgang im Museum „Zum Arabischen Coffee Baum“, dem ältesten Kaffeehaus Deutschlands. In einem historischen Raum im Erdgeschoß wurde das Mittagessen eingenommen, bevor sich alle an der kürzlich fertig gestellten katholischen Probsteikirche St. Trinitatis zur Motette trafen. Mit Unterstützung der Leipziger Ortskuratorin erlebte die Gruppe einen besonderen Kunstgenuss. Die Motette wurde von Mitgliedern des Thomanerchors, dem Thomasorganisten an der neuen Vleugels-Orgel und Mitgliedern des Gewandhausorchesters gestaltet. Es kamen Werke von Johann Sebastian Bach und Heinrich Schütz zur Aufführung.

Der Besuch am Grab Johann Sebastian Bachs in der Thomaskirche rundete den Tag ab.

(Report Anzeigenblatt)