Rheinpolo Club: Pferdeseuche

Rheinpolo Club: Pferdeseuche

Im Rheinpolo Club Düsseldorf, der sein Vereinsgelände auf und rund um den Hülsdonker Hof in Willich-Wekeln hat, sind zwei Fälle von „ansteckender Blutarmut bei Einhufern“ (infektiöse Anämie) festgestellt worden.

Die betroffenen wertvollen argentinischen Polopferde sind bereits getötet worden.

Die infektiöse Anämie ist das Schreckgespenst eines jeden Pferdebesitzers. Denn wenn ein Pferd das Virus in sich trägt, darf es nicht am Leben bleiben. Der Grund: Einmal infizierte Pferde bleiben immer Überträger, selbst wenn sie keinerlei Krankheitssymptome aufweisen. Die Krankheit trifft neben Pferden und Ponys auch Esel, Maultiere und Maulesel.

Theodor J. Tantzen, Vorsitzender des Vorstands des Rhein Polo Clubs Düsseldorf, betont, dass sich die Pferdehalter in Willich und Umgebung keine Sorgen machten müssten. Alle weiterten Pferden des Club seinen negativ auf die Seuche getestet worden. „In guter Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt befolgen wir strikt alle Anweisungen“, fügt er hinzu.

Um die betroffenen Höfe hat das Veterinäramt des Kreises Viersen per Allgemeinverfügung einen Sperrbezirk für Pferde mit einem Radius von einem Kilometer eingerichtet. Im gesamten Sperrbezirk sind ca. 150 Einhufer gemeldet, die nun alle amtstierärztlich untersucht werden müssen. Diese dürfen nun die Höfe nicht verlassen und auch nicht an Veranstaltungen oder Turnieren teilnehmen. Halter von Einhufern innerhalb des Sperrbezirks sind verpflichtet, ihre Tiere beim Veterinäramt anzuzeigen.

Allerdings glaubt Tantzen nicht, dass die Seuche durch Insekten wie die Pferdebremse übertragen werden kann. Wohl auch deshalb stehen die Polopferde derzeit noch auf den Weiden rund um den Hof und nicht in den Stallungen.

Das sieht das Veterinäramt anders. Es geht davon aus, dass die Krankheit vorrangig über stechende Insekten von Pferd zu Pferd übertragen wird. Im Verlauf der Erkrankung geht zunächst die Zahl der Blutplättchen zurück, später entsteht auch eine Blutarmut (Anämie). Betroffene Pferde zeigen Schwäche, Mattigkeit, Fieber und Wasseransammlungen am Bauch und in den Beinen. Oft werden punktförmige Blutungen auf Schleimhäuten sichtbar.

Aber auch ohne dass weitere Pferde erkranken (die Inkubationszeit beträgt drei Monate), ist der Polo Club schwer gestraft. Sowohl die Deutsche Medium Goal Meisterschaften Anfang September als auch das 2. Polo Festival, das Mitte September geplant war, mussten bereits abgesagt werden.

(StadtSpiegel)