Rheuma mit 16?

Rheuma mit 16?

Rheuma ist keine Frage des Alters. Auch junge Menschen, sogar Kleinkinder, sind von Rheuma betroffen.

Laut Versichertendaten der KKH Kaufmännische Krankenkasse erkranken von 1 000 Kindern und Jugendlichen ein bis zwei jährlich an juveniler idiopathischer Arthritis (JIA). Sie ist die häufigste unter den entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen, die vor dem 16. Lebensjahr auftreten. Bundesweit leiden etwa 15 000 Kinder und Jugendliche unter solchen chronischen Entzündungsreaktionen er Gelenke.

Kinder- und Jugendrheuma kann Knorpel zerstören und in der Folge die Gelenkfunktion einschränken. Zwischen 2007 und 2017 stieg nach Daten der KKH die Zahl junger Menschen mit juveniler idiopathischer Arthritis um 45 Prozent. Dabei erkrankten Mädchen 2017 mehr als doppelt so oft daran wie Jungen. Eine chronische Gelenkentzündung beginnt häufig mit der Schwellung und Rötung eines Gelenks, zum Beispiel dem Knie. „Manche Eltern führen die Schwellung zunächst auf einen Sturz zurück“, sagt Marco Funke vom Serviceteam der KKH in Mönchengladbach. „Hält sie wochenlang an, sollten Eltern an eine rheumatische Erkrankung denken.“ Zu den typischen Anzeichen zählen auch Bewegungseinschränkungen wie hinkendes Gehen und Gelenksteifigkeit nach Ruhephasen. Betroffene Kinder versuchen zudem oftmals, Gelenkschmerzen durch eine Schonhaltung zu lindern. Eltern können dann vorsichtig versuchen, das Gelenk durchzustrecken. Stemmt sich das Kind dagegen, kann das ein Hinweis auf Rheuma sein.

Rheuma hat unterschiedliche Krankheitsbilder und Verlaufsformen mit verschiedenen Symptomen auch an Organen und Blutgefäßen. Es ist daher schwer zu diagnostizieren. „Stellen Eltern fest, dass ihr Kind mögliche Symptome zeigt, sollten sie rasch ihren Kinderarzt informieren“, rät Marco Funke.

Denn entscheidend ist eine frühe individuelle Behandlung – medikamentös, mittels Physiotherapie, bisweilen auch operativ. Dadurch können Schmerzen gelindert, die Mobilität gefördert und vor allem Schäden an Gelenken und Knochen Heranwachsender verhindert werden. Darüber hinaus erhöht dies deutlich die Chance, dass sie im Erwachsenenalter keine Therapie mehr benötigen.

(Report Anzeigenblatt)