Teil 2 unserer Reise durch West-Irland: Ruckel-Pisten, Fischsuppe und Nebel

Teil 2 unserer Reise durch West-Irland : Ruckel-Pisten, Fischsuppe und Nebel

Im Westen Irlands gibt es wahnsinnig viel zu erleben und zu genießen mit allen Sinnen. Mit Extra-Tipp-Redakteurin Claudia Ohmer geht es weiter auf Entdeckungsreise durch die "grüne Insel".

"Forty Shades of Green" — schon Johnny Cash hat in seinem Song Irland beschrieben. Und die besungenen 40 Schattierungen von Grün gibt es wirklich auf der Insel. Wenn man nicht gerade den Connemara-Nationalpark im Nieselregen erwischt, strahlen auch hier die Farben der Landschaft wie aus dem Bilderbuch. In dieser menschenverlassenen Weite oder auch gerne mal auf der Fahrbahn trifft man sie unweigerlich — Schafe, Schafe, Schafe. Doch kommt man ihnen mit der Kamera zu nahe, stöckeln sie in ihrem weißen Wollie-Wattebausch-Kostüm mit schwarzen Streichholzbeinen (auch das Gesicht ist charakteristisch schwarz) aufgeregt davon.

 Redakteurin Claudia Ohmer am Sandstrand von Lahinch.
Redakteurin Claudia Ohmer am Sandstrand von Lahinch. Foto: Claudia Ohmer

Wenn man Glück hat, sieht man auch die echten wilden Connemara-Ponys auf dem Weg zur Kylemore Abbey. Die Klosterschule ist ein Muss in Connemara — davon zeugen dann auch die vielen Reisebusse, die hier Halt machen. Überhaupt ist der Weg zum Mädcheninternat eine der "bumpy roads", die man in Irland überall antrifft. Unser Busfahrer Donie leistet einen guten Job auf den irischen Schlaglochpisten. Erholung findet der Tourist dann in den von den Nonnen herrlich angelegten Parkanlagen, dem Prachtbau aus Granit und der gotischen Kapelle. Auf dem Rückweg kann man noch einen Stopp in Galway machen, der Hauptstadt der gleichnamigen Grafschaft. Hier geht es betriebsam zu, einige historische Sehenswürdigkeiten und die Kathedrale mit ihrem imposanten Inneren laden zum Besuch ein.

In der Nähe von Gort liegen die Ruinen des Klosters Kilmacduagh mit erhaltenem Rundturm (leicht schief und 34 Meter hoch). Die Kathedrale ohne Dach stammt aus dem 12 Jahrhundert. Wie auf vielen alten Friedhöfen findet man auch hier bemooste Hochkreuze, die alten und bekannten Symbole der Kelten. Ein mystischer Ort, genauso wie das restaurierte Dunguaire Castle, das auf einem Felsen bei Kinvara steht. Viele weitere Ausflüge könnten auf dem Programm der West-Irland-Besucher stehen: Die Stadt Limerick, das Bunratty Castle, der Blackhead Mountain, der "Loop-Head"-Leuchtturm, das lebenslustige Örtchen Ennis mit seinen kleinen Gassen und kunterbunten Fassaden. Zur "Hauptstadt der Folk Music" kann man einen Abstecher machen, wenn man irische Fluss-Romantik kosten möchte. Auf dem längsten Fluss Irlands — Shannon — bieten sich bei einer Bootsfahrt, z.B. ab dem kleinen Ort Killaloe, zahlreiche bezaubernde Panoramen.

Mystisch: Die Kloster-Ruine Kilmacduagh mit Rundturm.
Mystisch: Die Kloster-Ruine Kilmacduagh mit Rundturm. Foto: Claudia Ohmer


Man mag es nicht glauben, aber Irland ist auch mit einigen Sandstränden ausgestattet. Lahinch, mit rund 600 Einwohnern eigentlich ein kleines Nest, ist in puncto Wellenreiten ein beliebter Ort. Doch Schwimmen ist bei Flut an dieser rauen Atlantikküste nicht zu empfehlen. Zeit, um eine "Seafood Chowder" zu genießen. Die traditionelle irische Fischsuppe überrascht mit lecker cremigem Geschmack. Dazu noch ein kühles Guinness — Sláinte! (gesprochen: slontschje) Prost!