Schafe, Dünen und endloser Strand
Kreis Viersen/Texel Texel, die westlichste der fünf niederländischen Nordseeinseln, ist vielseitig und bietet so ideale Voraussetzungen für tolle Urlaubstage, denn langweilig wird es auf dem nur 24 Kilometer langen und zehn Kilometer breiten Eiland nicht so schnell.
Spontan haben wir uns entschieden, die Ostertage hier mit unserem achtmonatigen Havaneser-Pudel-Mix Harley zu verbringen. Zwar gibt es auf Texel all das, was man im Rest der Niederlande auch findet. Also lange Strände, idyllische Dörfer, Dünenlandschaften, Windmühlen, unzählige Schafe, ja sogar Tulpenfelder im Sommer und einen roten Leuchtturm. Das Gute an der Insel ist jedoch, dass alles so nah beieinander liegt, dass ein Fahrrad zum Erkunden reicht. Und: nirgendwo in den Niederlanden scheint die Sonne so häufig, Texel kommt auf 1.650 Sonnenstunden im Jahr, rund 100 mehr als Düsseldorf. Außerdem sind 30 Kilometer Sandstrand an der westlichen Inselseite mehr als verlockend für lange Spaziergänge und ausgiebiges Herumtoben mit Hunden und Kindern.
Da De Koog der einzige Ort der Insel ist, der direkt hinter den Dünen am Meer liegt, entscheiden wir uns für eine Unterkunft dort. Wir gelangen von Den Helder aus in 20 Minuten mit der Fähre auf die Insel. Wenn man Glück hat, kann man während der Überfahrt schon Robben erspähen, denn rund um Texel leben rund 50 Kegelrobben und über 7.000 Seehunde im Wattenmeer. Nach weiteren zehn Minuten Autofahrt erreichen wir dann bereits unser Ziel. Schon während dieser kurzen Fahrt fallen die vielen Schafe und Lämmer auf, die hier zu Tausenden überall weiden. Sie werden ausschließlich draußen gehalten, und da sie hauptsächlich das salzige Gras der Insel fressen, soll auch das Fleisch der Tiere leicht salzig schmecken. Mir persönlich gefallen die Texelschafe lebendig besser als auf dem Teller, deshalb kann ich das nicht bestätigen. Sie geben der Insel jedoch auf jeden Fall eine ganz besondere Atmosphäre.
In De Koog können wir das Auto dann getrost stehen lassen – wir leihen uns Fahrräder an einer der zahlreichen Verleihstationen, natürlich mit Hundekorb für Harley. Das Fahrrad ist das bevorzugte Verkehrsmittel auf der Insel, die ein hervorragend ausgebautes Radwegenetz hat. Damit lassen sich wunderbare Ausflüge in der herrlichen Dünenlandschaft der Insel unternehmen.
Ein Viertel der gesamten Insel wurde zum Nationalpark „De Duinen van Texel“ erklärt und erstreckt sich vom Süden bis zum Norden der Insel. Es handelt sich um ein ausgedehntes Dünengebiet, in dem es auch Seen, Salzwiesen, Lagunen, Dünenwald und Wiesen gibt. Da der lange Sandstrand direkt an dieses Gebiet grenzt, lassen sich hier also Dünenwanderung, Strandspaziergang und eine Pause in einer der zahlreichen Strandbuden prima miteinander verbinden.
Das Naturgebiet De Slufter im Norden ist übrigens das einzige der Niederlande, wo die Nordsee ungebremst eindringen darf – so ist hier eine ganz besondere Art der Vegetation entstanden. Aber auch die sieben Orte auf Texel, von denen jeder seinen ganz besonderen Reiz hat, lohnen einen Besuch. Die Hauptstadt Den Burg feierte im Jahr 2015 ihr 600-jähriges Bestehen und bietet alles zum Shoppen und Ausgehen.
Im Hafendorf Oudeschild am Wattenmeer genießen wir neben tollen Blicken auf die Schiffe und rasant ihre Form verändernde Wolken, fangfrischen Fisch in einem der Hafenrestaurants.
In Oosterend verleihen dann noch alte Giebelhäuser und die historische Maartenskerk aus dem 13. Jahrhundert dem Dorf einen unwiderstehlichen Charme.