1. Städte

Schlafen unter Günters Augen

Schlafen unter Günters Augen

Die ersten Bagger sind bereits angerollt, doch bis der Neubaukomplex am Borussia-Park fertiggestellt ist, vergehen noch fast zwei Jahre. Für Geschäftsführer Stephan Schippers ist die Weiterentwicklung nicht nur eine logische Folge, sondern auch das „Pünktchen auf dem i“.

Der Blick von Günter Netzer geht in die Ferne. Auch wenn es nur ein Bild ist, das über dem Bett in einem Musterzimmer für den künftigen Hotelkomplex am Borussia-Park hängt, so hat es dennoch Symbolcharakter: Es ist ein Blick in Borussias-Zukunft. „Die Besucher wollen noch mehr Borussia erleben, wir wollen noch mehr Borussia bieten“, sagt Präsident Rolf Königs. Und damit meint er nicht nur das Hotel mit insgesamt 131 Zimmern, das zwischen Fohlenplatz und Stadion entsteht. Denn der neue, rund 16 000 Quadratmeter Geschossfläche bietende Gebäudekomplex bietet weitaus mehr.

Ebenerdig erwartet die Fans ein Museum oder besser gesagt eine „Erlebniswelt Borussia“. „Wir haben das ganze unter den Arbeitstitel ’Fohlen-Welt’ gestellt“, erläutert Markus Aretz, Leiter Kommunikation und Medien bei Borussia. Dabei habe man sich zwar von anderen Vereinen und deren Museen inspirieren lassen, jedoch einen eigenen Weg für Borussia gefunden, der immer wieder neue Erlebnisse bieten soll. Auf der anderen Seite entsteht ein deutlich vergrößerter Fan-Shop, der nicht nur auf den Artikeln die Raute trägt, sondern auch rautenförmig angeordnet ist.

Insgesamt erstreckt sich der Neubau über sechs Etagen und soll dem Borussia-Park dazu verhelfen, eine Event-Arena auch neben dem Sport zu werden. Die Zahl von derzeit rund 400 Veranstaltungen im Jahr soll nahezu verdoppelt werden. So können auch mehrtägige Seminare oder Konferenzen durchgeführt werden, die Teilnehmer schlafen dann nur wenige Meter entfernt im neuen Hotel.

Das Hotel wird, anders als in den ersten Überlegungen, zu 100 Prozent von der H-Hotels AG aus Bad Arolsen betrieben. „Wir haben uns dazu entschieden, alle Zimmer auf 20 Jahre komplett zu verpachten“, erklärt Geschäftsführer Stephan Schippers. Das Mietmodell sei aus Borussia-Sicht der beste Weg, so könne man sich selber auf die Kompetenz im Bereich Fußball konzentrieren.

Rund 31 Millionen Euro werden in den Neubau investiert. Der Eigenanteil liegt bei 10 Millionen, der Rest kommt als Darlehen von der Postbank. Die Fertigstellung ist für September 2018 geplant.

(StadtSpiegel)