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Schlagkräftige Enttäuschung

Schlagkräftige Enttäuschung

„Batman V Superman: Dawn of Justice“ – was für ein verheißungsvoller Titel, der auf einen Gladiatorenkampf der Superlative schließen lässt. Allerdings lässt Regisseur Zac Snyder die Zuschauer mit allerlei Frage-, aber nur wenigen Ausrufezeichen zurück.

„Die Welt ergibt nur Sinn, wenn man sie dazu zwingt“, lässt Bruce Wayne alias Batman im Kampf gegen Superman alias Clark Kent verlauten und fasst damit ganz wunderbar zusammen, unter welcher Überschrift das ausufernde Action-Spektakel „Batman V Superman: Dawn Of Justice“ steht. In dieser Welt zwischen Gotham und Metropolis ergibt leider nur Weniges Sinn. Regisseur Zac Snyder ist mit der Fortsetzung des Superman-Solos „Man Of Steel“ (2013) kläglich am Versuch gescheitert, DC-Comicverlag-Welten und -Handlungsstränge zusammenzuführen. Das Ergebnis ist ein dramaturgisch höchst dürftiger, erzählerisch sprunghafter und oft langatmig zermürbender Action-Marathon, der es selbst hartgesottenen Fans Mühe bereiten dürfte, die Augen offen zu halten. Um einen Sinn zu erkennen, muss man sich wahrlich zwingen.

Zunächst stellt sich ohnehin die Frage, welchen wirklich nachvollziehbaren Grund Batman und Superman haben sollten, um aufeinander loszugehen. Dies versuchen Regisseur Zac Snyder und seine Mitstreiter dem Zuschauer plausibel zu machen und nehmen sich dafür weit über eine Stunde Zeit. Auf ihrem Weg verlieren sie sich in unzähligen Handlungssprüngen, die einem Story- und Action-Overkill nahe kommen. Ist man als Zuschauer aber erst einmal soweit gekommen, darf man sich, wie der kindische Superschurke Lex Luthor Jr. im Film – übrigens fabelhaft nerdig-überdreht gespielt von Jesse Eisenberg – die Hände reiben und den „größten Gladiatorenkampf der Weltgeschichte“ genießen. Denkste! Denn auch der verkommt zu einer schlagkräftigen Enttäuschung, da nur einer der beiden größten Comic-Superhelden mit wirklichem Hass-Herzblut dabei ist.

Zum Zwist sei nur so viel verraten: Auch wenn der Film Batman V Superman heißt, unterm Strich bleiben die Guten die Guten und die Bösen die Bösen. Und wenn sich die Guten zur Heldengruppe „Justice League“ zusammenfinden, hat das Böse keine Chance mehr.

Die Charaktere, ob Superhelden, Normalos oder Bösewichte bleiben eher eindimensional, so dass es keiner großen schauspielerischen Leistung bedarf, auch wenn sie dank des Talents einiger renommierter Namen hin und wieder aufblitzt.

Fazit:

Man kann sich Batman V Superman ansehen, muss es aber nicht. Eine gewisse Grundkenntnis über die DC-Comichelden sollte allerdings vorhanden sein, damit man im Erzählwust nicht unter die Räder kommt.

(StadtSpiegel)