Jäger appellieren an Landwirte und Hundehalter : Schon wieder tote Rehkitze
Kreis Viersen Die Fälle um tote Rehe auf den Süchtelner Höhen und in Schwalmtal erregen im Kreis Viersen die Gemüter. Und jetzt hat auch noch die Mäh-Saison begonnen. Nehmen Hundebesitzer und Bauern zu wenig Rücksicht auf die Wildtiere?
Die Fälle um tote Rehe auf den Süchtelner Höhen und in Schwalmtal erregen im Kreis Viersen die Gemüter. Und jetzt hat auch noch die Mäh-Saison begonnen. Nehmen Hundebesitzer und Bauern zu wenig Rücksicht auf die Wildtiere?
Gerd van Lieberger ist sauer. Der Jäger aus Schwalmtal betreut auch die Süchtelner Höhen und hatte vor einigen Wochen ein von einem Hund zu Tode gehetztes, trächtiges Reh von seinem Leid erlösen müssen. Und jetzt muss sich der Jagdpächter wieder aufregen: Nur wenige Meter neben dem verendeten Tier fand der Jäger erneut ein von einem Hund gerissenes Reh. "Dieses liegt wohl aber schon länger hier, gleich hinter dem Sportplatz auf den Süchtelner Höhen."
Gefahrenquelle Mähdrescher
Doch nicht nur Hundebesitzer, deren Vierbeiner nicht aufs Wort gehorchen und unangeleint im Wald streunen, stehen in der Kritik der Jägerschaft. Jetzt, wo die Mäh-Saison in der Landwirtschaft begonnen hat, geraten auch die Bauern in Kritik, die sich nicht an klare Vorgaben halten. "Vergangene Woche, am Montag, 8. Juni, fand ich beim Spaziergang mit meinen Hunden auf einer frisch gemähten Wildwiese ein zerstückeltes Rehkitz. Leider ist dies nicht das erste Mal und kein Einzelfall, sondern auch in den Jahren zuvor war es immer wieder zu solch grauenhaften 'Zwischenfällen' gekommen", berichtet Heike Gergenji aus Ungerath.
Verluste, die nicht sein müssen
"Das sind Verluste, die nicht sein müssen", erklärt Gerd van Lieberger. "Normalerweise muss ein Landwirt, bevor er eine Wiese mäht, dies mit dem zuständigen Jagpächter im Vorfeld absprechen. Dann können wir rauskommen und die Felder abgehen und darin lebende Wildtiere verscheuchen, so dass der Bauer ohne Sorge mähen kann."
Im Großen und Ganzen hielten sich auch die meisten Landwirte der Region an diese Regel, aber "schwarze Schafe gibt es leider immer wieder", so van Lieberger. Und so käme es, dass er immer wieder 'geschredderte' Rehe, Fasane und Hasen finde würde.