Schützenfest ohne König

Schützenfest ohne König

Für viele Schiefbahner Schützen war das diesjährige Schützenfest ein einschneidendes Erlebnis. Ohne König war so einiges ganz anders. Besonders den Großen Zapfenstreich haben viele vermisst und auch den schmucklosen und leeren Thron fanden viele deprimierend.

Selbst der Vorstand nahm konsequent im Parterre Platz. Zumindest auf der Straße fingen die beiden Prinzen Maximilian Mertens und Steffen Böttcher einiges auf, nahmen von der Tribüne aus die Parade auf der Hochstraße schon wie die Großen ab. Bei der Frontabnahme allerdings wurde nicht gegrüßt. Das macht in Schiefbahn ausschließlich der eigene König. Wie schwer muss den Regimentsoffizieren die entsprechende Ansage vor den Gastkönigshäusern gefallen sein, wo es sonst stolz und selbstbewusst heißt: „Es grüßt ausschließlich unser König!“

Diese Eindrücke waren indessen beabsichtigt. Jedem Schiefbahner sollte klar vor Augen geführt werden, was ein Schützenfest ohne König bedeutet. Und die Botschaft ist angekommen: „Nie wieder“, murmelten immer wieder Schützen und Gäste, dürfe es so etwas bei knapp 900 Schützen geben, darf König Fußball die einzige Majestät im Festzelt sein. Schließlich wurde das Deutschlandspiel, wenn auch mit wenig erfreulichem Ergebnis, auf Leinwand übertragen.

Dem Vernehmen nach gibt es Anwärter, der 2019 den Thron besteigen möchte (das Vogelschießen fand nach Redaktionsschluss statt). Die Bruderschaft ihrerseits hatte schon im Vorfeld einige Stellschrauben gedreht, um das Amt für die Schützen noch attraktiver zu machen.

Beim Fest selbst war die Stimmung ansonsten aber wie immer gut. Besonders freuten sich einige Schützen, die ausgezeichnet wurden. So darf sich Franz Heyes jetzt Ehrenmitglied der Bruderschaft nennen und Jürgen Baumanns erhielt nach 35 Jahren im Vorstand aus der Hand von Diözesanbundesmeister Josef Mohr das Schulterband zum St. Sebastianus-Ehrenkreuz verliehen. Diese Auszeichnung ist die höchste, welche der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften auf Bruderschaftsebene vergibt. Den Hohen Bruderschaftsorden erhielt der Macher des jährlichen Festheftes, Thomas Rixen, und Ralf Dilk, Josef Hohnen und Hans Peter Güttes erhielten das Silberne Verdienstkreuz.

(StadtSpiegel)