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„Seasons“: Entscheidung Ende 2015

„Seasons“: Entscheidung Ende 2015

Rund 1,4 Milliarden Euro wollen arabische Investoren in einen riesigen Freizeit- und Erlebnispark investieren, der auf dem ehemaligen JHQ-Gelände nahe Rheindahlen entstehen soll. Am Messestand der Standort Niederrhein GmbH stellten sich Vertreter der Investorengruppe erstmals öffentlich vor.

Zugegeben: Wie Abgesandte aus dem Reich von 1001 Nacht sahen Nidal Alhossary und Markus Siegfried Brudermann nicht aus. Leger in Jeans und Sakko gekleidet, statteten sie am Dienstagmittag der Mönchengladbacher Delegation um Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer von WFMG und EWMG, bei der weltgrößten Immobilienmesse in München einen Besuch ab. Beide bekräftigten ihre Absicht, das geplante Projekt, das unter dem Namen „Seasons“ läuft, in Mönchengladbach voranzutreiben; als weiterer möglicher Standort ist das niederländische Tilburg im Gespräch. „Wir haben großes Interesse und könnten uns die Realisierung dieses Mega-Projektes auf dem JHQ-Gelände sehr gut vorstellen“, unterstrich Markus Siegfried Brudermann, Chef der beauftragten Entwicklungsgesellschaft Dawant Company mit Sitz in Hong Kong und Kirchberg in Tirol. Knackpunkt für alle weiteren Überlegungen ist die notwendige Verfügbarkeit des Geländes. Bekanntlich gehört das JHQ der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), und an deren „Unbeweglichkeit“ scheiterte vor wenigen Monaten schon das Projekt „Rock am Ring“, das Veranstalter Marek Lieberberg vom Nürburgring nach Gladbach bringen wollte. „In dieser Frage brauchen wir bis Ende des Jahres Klarheit“, bekräftigte Nidal Alhossary von der Seasons Global Investorengruppe aus Dubai. Die mögliche Planungsphase würde zwei Jahre in Anspruch nehmen, der Bau des Erlebnisparks („Etwas Vergleichbares gibt es auf der ganzen Welt nicht“, sagte Brudermann) würde fünf Jahre in Anspruch nehmen. Dass es den Investoren ernst ist, beweist die Tatsache, dass sie bislang bereits zwei Millionen Euro in die Vorplanungen investiert haben. „Wir glauben, noch in diesem Jahr erste fundierte Ergebnisse zu diesem Projekt erzielen zu können“, sagt Alhossary, der genau wie Brudermann die hervorragende Zusammenarbeit mit der Mönchengladbacher Wirtschaftsförderung lobte.

Der Erlebnispark soll laut eines Modells vier überdachte Kuppeln haben und jeweils eine Jahreszeit thematisieren. Sport- und Wellnessangebote sollen so miteinander verknüpft werden. Auch eine Shopping-Mall und Hotels sind Bestandteile des Konzeptes, bei dessen Umsetzung auch das Land Nordrhein-Westfalen mit ins Boot geholt werden soll, weil der Regionalplan geändert werden müsste. WFMG-Chef Dr. Ulrich Schückhaus reist kommende Woche nach Berlin, wo er mit den parlamentarischen Staatssekretären der Bundesministerien für Finanzen, Jens Spahn, und des Inneren, dem Mönchengladbacher Günter Krings, zusammentrifft, um auf der politischen Schiene das Projekt voranzutreiben. „Das, was wir als Stadt tun können, um das Projekt zu unterstützen und möglich zu machen, unternehmen wir mit Nachdruck“, betont auch Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners.

(Report Anzeigenblatt)