So kann die Heimat schmecken

So kann die Heimat schmecken

Ein kleines, aber feines Kochbuch mit Herz und Charme, das hat Michaela Schneider-Mestrom bei einem Künstlersymposium geschaffen. Jetzt kann man das fertige Werk "Lieblingsessen"kaufen.

Ein Künstlersymposium im Atelier Busch 8 in Nettetal — nur zu gerne wollte Michaela Schneider-Mestrom dabei mitmachen. Der Haken an der Sache: Sie ist keine Künstlerin. Malen oder Skulpturen formen ist nicht ihr Ding. Eines tut sie jedoch für ihr Leben gerne: Kochen. Und wie kann man jetzt als Hobbyköchin am Künstlersymposium teilnehmen? Ganz einfach: Man entwickelt ein eigenes Kochbuch. Keine große Rezepte Sammlung, auch keine genauen Mengenangaben. Dafür authentische Bilder aus der Heimat, Rezepte mit Herz und Anekdoten, die jedes Gericht zu einem ganz speziellen machen.

Schon immer war der Gedanke da, irgendwann einmal ein kleines Kochbüchlein zu schreiben, einfach so, für sich. Auslöser dafür war die Suche nach dem perfekten Schnitzel. "Es gibt einfach kein besseres Schnitzel, als das in Wien, und das wollte ich auch machen können", erzählt sie schmunzelnd. Öl oder Butter, dick oder dünn, all das musste ausprobiert werden. Heute weiß sie: Man muss fast durch das Schnitzel durchsehen können, dann wird es perfekt.

Im Sommer war es dann soweit: Michaela Schneider-Mestrom bekam die Chance, ihr Herzensprojekt zu verwirklichen. "Klar gab es auch Momente, in denen man keine Lust mehr hatte, vor allem wenn Fleißarbeit anstand. Aber die schönen Momente, das Herumprobieren, bis die Gerichte für mich perfekt waren, das überwiegt", erklärt sie. Vielleicht ist es genau diese Unbeschwertheit und das Arbeiten ohne jeglichen Druck, die das Buch so einfach und doch so schön machen.

Auch die Atmosphäre beim Künstlersymposium machte einen großen Teil von "Lieblingsessen" aus. "Am Anfang war ich so geflasht von diesen vielen tollen und kreativen Menschen um mich herum, dass ich gar nicht richtig anfangen konnte", erinnert sie sich.

Vor allem die selbst geschossenen Fotos, übrigens ganz unbearbeitete Handyfotos, führen dem Leser vor Augen, was sonst schnell übersehen wird: Das gute Essen ist gar nicht so weit weg. Da gibt es tolle Milch beim Bauern nebenan, hochwertiges Fleisch um die Ecke und geschmackvolles Gemüse und Kräuter im eigenen Garten. "Ich glaube, ein paar von uns haben vergessen zu schmecken. Es braucht keine exotischen Zutaten und tausendundein Gewürz. Manchmal reichen schon eine Forelle, Salz und Pfeffer, um ein tolles Essen zu kochen", sagt die Hobbyköchin. Regionale Produkte und eine einfache Zubereitung ohne viel Gewürz, darauf legt sie besonderen Wert.

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Zwischen Rezepten und Fotos findet man auch kleine Anekdoten ihrer "Entdeckungsreise" durch die kulinarische Heimat. Etwa von ihrem Besuch bei einer Forellenverkäuferin, der sie zunächst einmal mitteilte, dass sie gerne eine Forelle hätte. Von der Verkäuferin hinter der ausschließlich mit Forellen gefüllten Theke kam dann nur ein schmunzelndes "Ach" zurück.

Auch wenn im Kochbuch steht, wie es geht, möchte Michaela Schneider-Mestrom, dass ihre Leser die Rezepte zu ihren eigenen machen. Zutaten weglassen, etwas hinzufügen oder die Garzeit ändern, denn: "Wenn wir alle das Gleiche kochen würden, dann bräuchten wir keine Kochbücher", sagt die Nettetalerin und spricht damit wohl vielen Hobby und Profi Köchen aus der Seele.

(StadtSpiegel)