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„Sozial eingestellt“

„Sozial eingestellt“

Am vergangenen Sonntag feierte die AWO Giesenkirchen auf der Konstantinstraße ihr Sommerfest. Etwa 70 Besucher aßen Gegrilltes und tranken Erfrischendes, saßen dicht an dicht unter den Sonnenschirmen vor der Tagesstätte.

Ein Thema, das immer wieder die fleißigen freiwilligen Helfer der Arbeiterwohlfahrt beschäftigt, ist der Mangel an Ehrenamtlichen.

Die „Luftballonaktion“ am 18. Juni sollte Mitglieder und Ehrenamtliche werben. Auf die Frage, ob es was gebracht hätte, antwortete Lutz-Dieter Mertens, Vorsitzender des Stadtbezirks Giesenkirchen: „Nein, bei uns hier leider nicht, denn die Postkarten an den Luftballons waren ja an den Kreisverband gerichtet. Aber so sieht der Verband wenigsten, dass wir was tun.“ Das werben von Ehrenamtlichen ist mühselig. Schließlich gibt es kein Honorar und eine Nebentätigkeit auszuüben ist für viele längst kein Hobby mehr. Dabei wäre ein Zuwachs von Freiwilligen in der Giesenkirchener Tagesstätte von Nöten, denn die derzeit Tätigen sind nicht mehr die Jüngsten.

„Es wird uns alles langsam ein bisschen viel. Wir könnten wirklich dringend Hilfe gebrauchen“, so Klara Alberts und Renate Mertens. Aber dies sagen sie mit gut gelauntem Galgenhumor und lachen. Annemarie Körfges, seit 40 Jahren ehrenamtlich bei der AWO tätig, ist 86 Jahre alt, sitzt beim Sommerfest an der Kasse und strahlt Energie für Drei aus. Sie sagt: „Wir sind eben sozial eingestellt.“

(StadtSpiegel)