SPD-Fraktion: drei Austritte

SPD-Fraktion: drei Austritte

Ein tiefer Riss geht durch die SPD Willich. Am Dienstag haben die drei Ratsmitglieder Martin Dorgarthen, Theresa Stoll und Detlef Nicola ihren Austritt aus der SPD-Fraktion erklärt. Ihre Ratssitze wollen sie aber behalten.

Stadt Willich (stz).

Theresa Stoll. Foto: SPD
Theresa Stoll. Foto: SPD

Damit sind bereits acht SPD-Ratsmitglieder seit den Kommunalwahlen 2015 aus der Ratsfraktion ausgetreten, die bislang 13 Sitze hatte. In einem Pressegespräch in der Wohnung von Theresa Stoll (Dorgarthen war telefonisch zugeschaltet) erklärten die drei „Rebellen“, warum sie aus der Fraktion ausgetreten sind (sie bleiben aber Mitglieder der SPD, die für alle drei eine Herzensangelegenheit ist).

 Detlef Nikola.
Detlef Nikola. Foto: SPD

Sie begründen diesen Schritt mit der mangelnden Bereitschaft des Fraktionsvorsitzenden Bernd-Dieter Röhrscheid und des Parteivorsitzenden Dietmar Winkels, bestehende Meinungsverschiedenheiten und persönliche Vorwürfe innerhalb der Fraktion auszuräumen und zu einem normalen Umgangston zurückzukehren. Den letzten Anstoß zum Austritt aus der Fraktion habe ein „Geheimtreffen“ von acht SPD-Ratsmitgliedern gegeben, bei dem es um Personalfragen gegangen sei. Darüber sind Dorgathen, Stoll und Nikola besonders empört, weil es kurz zuvor einen Aussprache unter allen 13 SPD-Ratsmitglieder gegeben habe, wo man vereinbart habe, zu einem normalen Ton zurückzukehren und „es noch einmal miteinander zu versuchen“.

Theresa Stoll: „Man muss sich doch in der Sache hart auseinandersetzen können, ohne dass es zu persönlichen Angriffen kommt.“ Nach ihrer Meinung vernachlässigt die Willicher SPD ohnehin ihre politische Arbeit. Zu großen Themen wie Markt-Neugestaltung oder Überplanungen des Hannen- und Krankenhausgeländes in Willich gäbe es ebenso wenig Stellungnahmen wie zu den problematischen Verkehrssituationen in Schiefbahn und Neersen. Es herrsche seit geraumer Zeit politischer Stillstand, weil die Partei nur noch mit sich selbst beschäftigt sei.

Martin Dorgarthen betont, dass er trotz seiner schweren Erkrankung versucht habe, im Rahmen seiner gesundheitlichen Möglichkeiten, dazu beizutragen, eine Deeskalation der Situation innerhalb der SPD in Willich herbeizuführen. Dafür habe er auch für kurze Zeit das Amt des 2. stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden übernommen. Da ihm dies nicht gelungen sei, sei, wäre im nur der Rücktritt von dem Amt (Mitte Oktober) geblieben.

Detlef Nicola: „Wir werfen den Spitzenmännern mangelnde Führung vor. Sie reagieren nur und fühlen sich ständig angegriffen.“

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Die drei „Rebellen“ fordern zwar nicht den Rücktritt von Röhrscheid und Winkels, wünschen sich aber einen komplett anderen Politikstil und einen anständigen Umgang miteinander. Ihre Ratssitze werden sie behalten. Bei Abstimmungen fühlen sie sich nicht mehr an Vorgaben der SPD gebunden. Eine eigene Fraktion wollen sie aber zunächst nicht bilden.

(Report Anzeigenblatt)