Sport ist kein Mord, sondern Prävention

Sport ist kein Mord, sondern Prävention

Dr. Christian Haacker, Oberarzt Innere Medizin St. Irmgardis Krankenhaus Süchteln, beleuchtet das Thema Sport als vorbeugende Maßnahme gegen zum Beispiel Arteriosklerose, Bluthochdruck oder Diabetes mellitus.

„Du bekommst noch einen Herzinfarkt“, hören Ältere häufig, wenn sie Sport treiben. Dicht gefolgt von „Sport ist Mord“ – einem Leitspruch, den sich auch immer häufiger junge Menschen auf die Fahne schreiben. „Das stimmt so nicht“, macht Dr. Christian Haacker, Leitender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin am St. Irmgardis-Krankenhaus, deutlich. Er ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, außerdem kardiovaskulärer Präventionsmediziner und Rehabilitationswesen – und leitet die Ambulante Kardiologische Rehabilitation des Süchtelner Hauses.

„Regelmäßiger Sport hilft, Krankheiten wie Arteriosklerose, Bluthochdruck oder Diabetes mellitus vorzubeugen. Denn diese werden – wenn auch langsam – von Bewegungsmangel begünstigt“, macht Christian Haacker deutlich. Viele Menschen fühlen sich trotz körperlicher Inaktivität sehr gut und haben keine Probleme ihren Alltag zu bewältigen. Ihre gesundheitlichen Probleme treten erst später auf.

Dabei ist nicht von Hochleistungstraining die Rede. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von etwa 150 Minuten empfohlener körperlicher Aktivität pro Woche – was gerade einmal 22 Minuten pro Tag entsprechen würde. „Bewegungsmöglichkeiten gibt es viele – es müssen kein Sportstudio oder Fitnesskurse sein“, stellt Christian Haacker klar. „Einfache Dinge wie das Auto stehen lassen und stattdessen das Fahrrad nutzen, statt des Aufzugs lieber die Treppe nehmen oder die Einkäufe einmal zu Fuß erledigen – das macht schon viel aus.“

Nur etwa 30 Prozent der Deutschen waren 2016 nach Aussagen des statistischen Bundesamtes regelmäßig sportlich aktiv. „Bewegung und körperliche Aktivität ist wichtig für eine gesunde Lebensführung. Es ist nie zu spät, etwas für sich und seine Gesundheit zu tun – entscheidend ist aber die Regelmäßigkeit“, bestätigt auch die Diplom-Sportwissenschaftlerin Sonja Königsfeld von der Ambulanten Kardiologischen Rehabilitation des Hauses.

Wissenschaftlich belegt ist, dass der Körper sich schnell den neuen Gegebenheiten anpasst. Schon nach kurzer Zeit der körperlichen Aktivität sinkt der Blutdruck, die Cholesterinwerte verbessern sich, der Stress wird abgebaut. Auch das allgemeine Stimmungsbild ändert sich. „Regelmäßiger Sport verringert das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden“, schließt Christian Haacker. „Er ist wirklich alles andere als Mord.“

(Report Anzeigenblatt)