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Sprache ist wichtig für die Entwicklung

Sprache ist wichtig für die Entwicklung

Der schulmedizinische Dienst stellt fest, dass durchschnittlich knapp ein Drittel der Jungen und ca. 15 Prozent der Mädchen Probleme mit dem Sprechen haben.

155.000 i-Dötzchen sind nach den Sommerferien allein in NRW voller Spannung und Freude zum ersten Mal in die Schule geschickt worden. Nach den ersten Wochen in der Schule und vor den Herbstferien betrachten viele Erwachsene ihren schulpflichtigen Nachwuchs auf einmal aus einem anderen Blickwinkel und fragen sich verunsichert, ob die Kinder den Erwartungen gerecht geworden sind. Fähigkeiten wie Zählen, Hüpfen und Malen, die bisher ungezwungen im Spielen vorkamen, werden nun genauer unter die Lupe genommen.

Auch die Sprache wird kritischer als zu Kindergartenzeiten betrachtet. Nicht zu Unrecht, wie der schulmedizinische Dienst in seiner Studie festgestellt hat. Eine sehr häufig vorkommende Sprechstörung ist der Sigmatismus, das „Lispeln“: Haben Eltern das Lispeln des eigenen Kind, als es drei Jahre alt war, mitunter noch niedlich gefunden, fragen sie sich jetzt, ob es beim Lesen- und Schreiben lernen hinderlich sein könnte.

Die diplomierte Sprachheilpädagogin Britta Münzer aus Meerbusch betont: „Zwar ist die Entwicklung der Aussprache im Normalfall mit vier Jahren abgeschlossen, aber die anspruchsvollen Zischlaute wie zum Beispiel das „S“, das „Sch“ oder das „Ch“ werden meist zuletzt erworben. Manche Kinder lassen sich hiermit sogar bis kurz vor der Einschulung Zeit.“ Britta Münzer fährt fort: „Das Anstoßen mit der Zunge beim Sprechen dieser Laute hat allerdings keinen Einfluss auf den Lese- und Schreiberwerb. Auch wenn das Kind ein „S“ gelispelt ausspricht, kann es lernen, diesen Laut dem passenden Buchstaben zuzuordnen. Was das Lesen und Schreiben angeht, können sich die Eltern in diesem Fall also entspannt zurücklehnen.“

Anders sieht es aber aus, wenn beispielsweise das „Sch“ noch nicht erlernt wurde und stattdessen ein „S“ gesprochen wird. Da in den meisten Schulen der erste Schritt des Schreibenlernens heißt: „Schreib, was Du hörst!“, würde sich das Kind beispielsweise das Wort „Schule“ falsch vorsprechen und somit „Sule“ schreiben.

Wichtig ist also, dass die Kinder den Unterschied zwischen den Lauten hören und die Wörter richtig aussprechen können.

Nur dann ist die Voraussetzung gegeben, dem Laut auch das richtige Buchstabenbild zuzuordnen und die wunderbare Welt des Abc für sich zu entdecken.

(Report Anzeigenblatt)