Stadt hat Nische gefunden

Stadt hat Nische gefunden

Korschenbroich konnte im vergangenen Jahr bei der Gewerbesteuer Einnahmen von 12,4 Millionen Euro verbuchen. Dabei bilanzierte sie sogar ein Plus von 400.000 Euro gegenüber dem für den Haushalt 2016 kalkulierten Ansatz.

Trotzdem leide man unter einer strukturellen Gewerbesteuerschwäche.

Das Pro-Kopf-Aufkommen ist zu gering. Besserungen verspricht man sich durch den Erfolg von Neuansiedlungen wie im Gewerbegebiet „Glehner Heide“. 20 Unternehmen haben sich dort mittlerweile niedergelassen und 170 Arbeitsplätze geschaffen.

Im vergangenen Jahr wurden sieben Kaufverträge abgeschlossen, drei Grundstücke stehen nur noch zum Verkauf. „Wir gehen davon aus, dass in diesem Jahr das Gebiet komplett vermarktet ist“, sagt Bürgermeister Marc Venten. Die kleinteilige Parzellierung der Gesamtfläche wurde für die Vergabe bewusst gewählt. „Das spiegelt unsere Wirtschaftsstruktur wider. Wenn man auf viele Beine aufgestellt ist, ist es nicht so schlimm, wenn eines mal wegbricht“, so Venten. Mit der Form der kleinteiligen Vermarktung habe die Stadt laut Bürgermeister „ihre Nische“ gefunden.

Für mehr Entwicklungspotenzial muss die Stadt nun auf die Suche nach weiteren Flächen gehen. Eine Reserve von 46 Hektar für Gewerbe steht ihr noch zur Verfügung. „Wo sie bisher ausgewiesen ist, wäre eine Entwicklung heute aber nicht mehr sinnvoll oder möglich“, erklärt Venten. Die großen Wasserschutzzonen im Stadtgebiet schränken die Auswahl zudem ein. „Sinnvoll wäre, an den Bestand anzuknüpfen, zum Beispiel an die Glehner Heide oder in Glehn-Ost“, so der Bürgermeister. Möglichkeiten würden sich auch gegenüber dem Raderbroicher Feld entlang der Bahnlinie bieten. Entsprechende Wünsche hat die Stadtverwaltung für die Aufstellung des neuen Regionalplans bei der Bezirksregierung angemeldet.

Bereits beschlossene Sache ist die Verstärkung der städtischen Wirtschaftsförderung durch eine zusätzliche Personalstelle. Damit soll nicht nur der Bedeutung von Neuansiedlungen Rechnung getragen werden, sondern auch der Bestandspflege. So ist seitens der Unternehmen unter anderem das Interesse nach mehr Netzwerkveranstaltungen geäußert worden.

(StadtSpiegel)