Stadt sagt: Dieses Grau ist illegal

Stadt sagt: Dieses Grau ist illegal

Die graue Fläche hinter den weißen Buchstaben – illegal, das Schild – illegal, Werbefahnen vor dem Haus – illegal: Die Modeeinzelhändlerin Erika Kick und ihr Geschäft „être en vogue“ an der Marktstraße 14 haben Post von der Stadt bekommen.

„Die im Schaufenster Ihres Einzelhandelsgeschäfts aufgeklebten Werbeanlagen entsprechen nicht den Gestaltungsvorschriften der Werbegestaltungssatzung vom 17.12.2015.“ Das Schreiben des Fachbereichs Bauordnung und Denkmalschutz von Mitte November ist eindeutig: „Ich beabsichtige, die Beseitigung ... anzuordnen.“ Erika Kick hat so einen Hals. „Wir haben hier in Rheydt eine jahrelange Baustelle ertragen und eine geänderte Verkehrsführung, die uns viele Kunden kostete.“

Die Modeexpertin, seit über 30 Jahren in der Branche, sagt: „Ich habe viel geschluckt, aber jetzt ist Schluss.“ Die Werbefahnen hat sie schon hereingeholt, das Schild kann sie abmontieren lassen, „obwohl man uns gerade aus diesem Grund ja auch von weitem sehen kann“ – „aber die grauen Flächen im Schaufenster sind deswegen notwendig, weil dahinter die gesamte Elektrik liegt.“ Die können nicht durchsichtig gestaltet werden, wie verlangt. Die Einrichtung hat viel Geld gekostet und sieht in den Augen der Kunden und des Hausbesitzers gepflegt aus. „Ich habe das Geschäft mit meinem Vater und einem Kumpel zusammen selbst renoviert.“ Jetzt nach dem Schreiben schütteln alle nur mit dem Kopf. Erika Kick hat Widerspruch eingelegt und mit der Stadt telefoniert: „Aber die gehen davon nicht ab.“ Sie macht sich große Sorgen. „Ich habe viele Stammkunden, doch ich brauche auch Laufkundschaft.“

(StadtSpiegel)