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Stiles? Was ist ein „Stiles“?

Stiles? Was ist ein „Stiles“?

In den USA läuft aktuell die sechste und letzte Staffel von „Teen Wolf“. Höchste Zeit, eine Lanze für diese „Teenie-Horror-Serie“ zu brechen. Denn Teen Wolf hat es in den vergangenen sechs Jahren geschafft, Millionen von Jugendlichen und Erwachsenen mit einer gekonnten Mischung aus Grusel, Humor und Inklusivität in seinen Bann zu ziehen.

Ganz lose basierend auf dem Michael J. Fox-Film der 80er Jahre hat Serienerfinder Jeff Davis die Handlung Teen Wolfs in die kalifornische Kleinstadt Beacon Hills verlegt, wo nicht Basketball gespielt wird sondern Lacrosse. Zum Werwolf wider Willen wird der Asthmakranke und etwas unbeholfene Scott McCall (Tyler Posey, „Lincoln Heights“), als sein bester Freund Stiles (Dylan O’Brien, „Maze Runner“) ihn eines Nachts mit in den Wald schleppt, um dort eine Leiche zu finden. Der Plan geht nach hinten los, denn stattdessen wird Scott von einem „Wolf“ angefallen und gebissen.

Aus dem kurzatmigen und eher unbeliebten Scott wird so plötzlich ein erstklassiger Lacrosse-Spieler, sein Ansehen steigt schlagartig und das neue Mädchen an der Schule, Allison Argent (Crystal Reed, „Crazy Stupid Love“), erwidert sogar seine Gefühle. Wären da nur nicht seine Wutanfälle und Allisons Vater, Werwolf-Jäger in der x-ten Generation.

Ganz Highschool-Klischee gibt es den arroganten Starsportler Jackson (Colton Haynes, „Arrow“), den Schwarm aller Jungs Lydia (Holland Roden, „Lost“), einen mysteriösen, gut aussehenden, älteren Typen namens Derek (Tyler Hoechlin, „Supergirl“) und den verrückten Coach (Orny Adams). Soweit, so Teenie-Serie.

In Beacon Hills ist allerdings wenig so wie es auf den ersten Blick scheint – das gilt für die Charaktere ebenso wie für den Ort, der das Übernatürliche magisch anzieht. Scott sieht sich bald Feinden gegenüber, die er sich in seinen wildesten Alpträumen nicht hätte vorstellen können. Die in der Serie aufgegriffenen Mythologien mögen teilweise bekannt sein, kommen hier aber mit neuem Twist daher. Ihre Ursprünge reichen von Frankreich über Mexiko bis nach Japan. Jeff Davis scheut auch nicht davor zurück, beliebte Charaktere den Serientod sterben zu lassen – umso mehr auf dem Spiel steht, umso spannender wird es schließlich.

Wo Teen Wolf wirklich brilliert, sind die sympathischen, vielschichtigen Charaktere, die man einfach mögen muss. Der inzwischen gar nicht mehr heimliche Star der Serie Stiles – Dylan O’Brien – hat sich mit seiner tollpatschigen und herzlichen Art in die Herzen der Fans gespielt. Für O’Brien, der „vor Stiles“ nur auf Youtube ein wenig Bekanntheit erlangt hatte, war es die erste richtige Rolle. Sein großes Talent hat ihm inzwischen Hauptrollen im „Maze Runner“-Franchise und weiteren Hollywood-Blockbustern gesichert.

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Jeff Davis war es immer ein großes Anliegen mit Beacon Hills eine Welt zu erschaffen, in der jeder akzeptiert wird, egal ob hetero, Werwolf, lesbisch, Banshee, bisexuell, Wercoyote, schwul oder Höllenhund. Und wo Freundschaft und Zusammenhalt jegliches Hindernis überwinden kann. In den sechs Staffeln ist die Serie zwar immer düsterer und komplexer geworden – seinen Humor hat Teen Wolf aber nie verloren. Auch die Besetzung von Scotts „Rudel“ mag sich im Laufe der Jahre geändert haben, das Herz der Serie, Stiles und Scott, ist aber immer geblieben.

Wenn Teen Wolf nun mit Staffel 6b zu Ende geht (Staffel 1 bis 6a ist auf Amazon Prime erhältlich), „entlässt“ es seine Hauptdarsteller als Stars, die mit der Serie erwachsen geworden sind und für viele Teenager und junge Erwachsene endet eine Serie, in der sie sich zum ersten Mal ohne Vorurteile repräsentiert fühlen konnten.

(StadtSpiegel)