Sühnekreuz wird wieder errichtet

Sühnekreuz wird wieder errichtet

Im Jahre 1647 geschah in Rheindahlen, an der heutigen Hilderather Straße, eine grausige Tat: Vogt Peter Pang erstach auf einem Feld nach einem Wortgefecht einen Jungbauer. Dafür wurde er seines Amtes enthoben und musste zur Strafe ein „Sühnekreuz“ errichten.

Verschwunden, gefunden – jetzt wird das steinerne Mahnmal wieder aufgestellt.

Rheindahlen. Über 100 Jahre stand das Sühnekreuz des Peter Pang an der Straße die von Rheindahlen nach Hilderath führt, als gut sichtbares Mahnmal. In der französischen Zeit wurde es aufgrund eines Befehls vom 20. Juli 1794, der besagte, dass alle religiösen Zeichen entfernt werden sollten, an Ort und Stelle umgelegt und vergraben. Es war purer Zufall, dass in den 50er Jahren der Landwirt Wilhelm Lambertz das historische Kreuz – bei seinen Pflugarbeiten auf einem Felde – wieder ans Tageslicht brachte. Seit diesen Jahren bemühte sich dann zuerst der bekannte Heimatforscher Willi Breuers – später dann noch die ortshistorisch interessierten Toni Mennen und Paul Hilgers – bei der Stadt Mönchengladbach um eine Wiederaufrichtung des Reliktes. Einziges Manko: Der Zufallsfund war nicht vollständig, der wichtige obere Teil fehlte. Und wieder spielte der Zufall eine große Rolle: Der Geschichtskreis Rheindahlen nahm sich bei einer seiner turnusmäßigen Sitzungen des Themas „Sühnekreuz Peter Pang“ wieder an. Hierbei erinnerte sich Geschichtskreis-Mitglied Willi Liffers , dass sich an seinem ehemaligen Haus – in unmittelbarer Nähe des historischen Fundortes – noch diverse Steine und Findlinge befinden. Man ließ keine Zeit verstreichen. Am nächsten Tag fuhren die Geschichtsfreunde Willi Liffers und Willi Kempers direkt zum Haus an der Hilderather Straße. Und was für ein Glück: Unter den Findlingen befand sich tatsächlich der als verloren geglaubte obere Teil des Sühnekreuzes. „Wir haben den Stein auf den unteren Teil gesetzt und konnten die Zugehörigkeit feststellen. Die Freude war mehr als groß“, sagt Kempers.

Nach der Restaurierung soll nun das Sühnekreuz – unter Federführung von Willi Kempers – wieder errichtet werden. Ein mündlicher Gestattungsvertrag von Seiten des Denkmal – und des Grünflächenamtes der Stadt ist schon gegeben. Trotz Eigenmittel der Geschichtsfreunde sind noch rund 1.500 Euro für Restaurierung, Hinweistafel und Pflasterung des Aufstellungsortes aufzubringen. „Wir würden uns über jede Spende, sei sie auch noch so klein, riesig freuen“, sagt Kempers und betont: „Das Kreuz soll auch an unsere früheren Mitstreiter Willi Breuers, Toni Mennen und Paul Hilgers erinnern, die nie müde wurden, gegebene Worte der Spendenempfänger ins Gedächtnis zu rufen!“ Hierbei spielt Willi Kempers darauf an, dass nach dem unheilvollen, zerstörenden zweiten Weltkrieg in Stadt, Kirche und Gemeinde viele historisch bedeutsame Dinge abgerissen, oder – trotz damaliger Spenden – einfach entfernt wurden. Willi Kempers: „So darf man mit Spenden nicht umgehen. Schließlich war es immer jedem Empfänger freigestellt, eine Spende auszuschlagen, wenn der Zweck nicht den jeweiligen Vorstellungen entsprach.“ Noch in diesem Jahr , nach 220 Jahren, wird das Sühnekreuz des Peter Pang an historischer Stelle wieder aufgestellt.

(StadtSpiegel)