Kandidat Privat Viersen : Susanne Noack-Zischewski
Viersen Wenn sie spricht, nehmen Hände und Arme das Tempo auf. Ihre Augen signalisieren Aufmerksamkeit und Neugier, ihre Stimme Engagement und Überzeugung. Susanne Noack-Zischewski (40) möchte Bürgermeisterin in Viersen werden.
Ihre Partei "Die Linke" hat sie nominiert.
Wir treffen uns in einer Gaststätte am neugestalteten Gereonsplatz. Warum hier? "Ich liebe es. Es ist herrlich multi-kulturell mit einem wunderbaren Lebensgefühl", sagt sie. Hier findet sie Ruhe, Zeit für das Gespräch und Raum für Entspannung.
Der Weg zur Entscheidung für die Kandidatur ist gezeichnet von der Sorge um ihre Mitmenschen, von "Teilhabe", wie sie selbst sagt, von der Kraft der Motivation, von dem Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit und dem Drang nach Chancengleichheit für alle. Kann man denn "links" leben? Ja, natürlich, antwortet sie. "Weil ich es nachfühlen kann. Wer alleinerziehend ist, wer in manchen Phasen des Lebens weniger Geld hat, wer angewiesen auf andere ist, der weiß, wie wichtig soziale Kompetenzen sind." Ihre Worte haben Gewicht, sie kann mit Worten umgehen, das weiß sie.
Als sie 14 Jahre alt ist, kommt die gebürtige Cottbuserin mit ihren Eltern ein halbes Jahr vor der Wende in die Bundesrepublik. Nach Abitur und Studium arbeitet sie im "Blauen Haus" im Robend, im Dülken Büro, bei der Diakonie Krefeld-Viersen, aktuell bei einem Autohaus im Bereich der Kundenbetreuung. Der Mensch steht immer im Mittelpunkt. Es sei wichtig, dass die Gemeinschaft sich für andere, auch für Schwächere, einsetzt, ohne etwas dafür haben zu wollen, sagt sie.
Sie schafft es, ihren sechs Kindern ein behütetes Zuhause zu bieten. "Das geht nur, wenn man auf einem festen Fundament steht", sagt sie. Dabei bleibt sie neugierig, wagt sich auch auf unbekanntes Terrain. Sie lässt den Tango zu ihrer Leidenschaft werden, liebt gute Rockmusik, lässt sich von den sozialen Netzwerken nicht ihren Rhythmus bestimmen.
Aber unter dem Strich will Susanne Noack-Zischewski vor allem eines: Sich selbst treu bleiben.
