Kein Zuckerschlecken: Wenn der Januar-Regen in die KiTa-Gemüsesuppe nieselt: „Tage ohne Strom“ in Nierst

Kein Zuckerschlecken: Wenn der Januar-Regen in die KiTa-Gemüsesuppe nieselt : „Tage ohne Strom“ in Nierst

Kein Licht, keine Heizung, kein Telefon, kein Computer, offenes Feuer statt Elektroherd – die Kinder der Städtischen Kita „Mullewapp” in Nierst nahmen ihren „Tag ohne Strom” ernst – und das trotz miesestem Januar-Schmuddelwetter.

Einziger Kompromiss: ein Notfall-Handy, „damit Eltern und Jugendamt uns erreichen konnten”, so Kita-Leiterin Christel Gebhardt-Radek.

Mit ihren Maskottchen Agathe Power und Emil Elektro arbeiten die „Mullewapp”-Kinder derzeit an ihrem Projekt “Energie erleben”. “Wir vermitteln dabei auch , dass Energie etwas Kostbares ist, das nicht einfach so aus der Steckdose kommt.” Schon im Kindergartenalter sollten Basiskompetenzen rund um die Themen Energie und Umwelt gestärkt werden.

Nachhaltiger und sparsamer Umgang mit den vorhandenen Ressourcen sei ein Schlüsselthema für die Zukunft. So wurde die Idee für den „Tag ohne Strom” geboren. Nach der Premiere im Jahr 2012 hatten Kinder und Erzieher diesmal schon etwas mehr Routine: Der Kindergarten blieb kalt und dunkel, am Grill im Garten wurde Wasser für Tee und Kaffee gekocht, die Kaffeebohnen per Hand gemahlen. Beim Bauern Paas gleich gegenüber wurde frisches Gemüse gekauft, geschnippelt und auf offenem Feuer zu einer leckeren Suppe verarbeitet.

Eltern spendeten den Teig für knuspriges, selbst gebackenes Stockbrot. Im Kindergarten gab’s eine Ausstellung mit “stromfreien” Alltagsgegenständen: das Bügeleisen, das auf dem Kohleofen aufgeheizt werden musste, den Handmixer mit Kurbel, die Kaffeemühle oder der gute alte Teppichklopfer sorgten für staunende Gesichter. „All’ diese Dinge sind vielen Kindern heute fremd”, sagt Christel Gebhard-Radek. Bekannt aber seien den Kleinen schon heute Begriffe wie Klimawandel oder Klimaschutz.“ Darauf bauen wir auf.”

(Report Anzeigenblatt)