Planungsausschuss berät über die Weiterführung des Alleenradwegs Richtung Krefeld: Teurer Radweg?

Planungsausschuss berät über die Weiterführung des Alleenradwegs Richtung Krefeld : Teurer Radweg?

Im Planungsausschuss der Stadt Willich wird am kommenden Dienstag im Technischen Rathaus in Neersen die Entwurfsplanung des 2. Bauabschnitts des Alleenradwegs auf der stillgelegten Bahntrasse von Krefeld nach Mönchengladbach vorgestellt.

Diese Baumaßnahme steht ganz am Anfang der Tagesordnung der Sitzung, die um 18 Uhr beginnt. Immerhin geht es es um Gesamtkosten von rund 624.000 Euro. Dafür ist geplant, den Alleenradweg von der L 26 (Kempener Straße) bis zur Kreuzung der ehemaligen Bahntrasse mit der St.-Töniser-Straße fortzuführen. Hier würde der Radweg enden, da eine Fortführung auf Krefelder Stadtgebiet bislang nicht vorgesehen ist. Allerdings kann auch die komplette ehemalige Bahntrasse zwischen der Kempner- und der St.-Töniser-Straße nicht in einen Radweg umgewandelt werden. Das Amt für Bauen, Landschaft und Planung des Kreises Viersen – als Untere Landschaftsbehörde (ULB) – hat darauf verwiesen, das insbesondere der Abschnitt von der Gasstation bis zur St.-Töniser Straße (rund 900 Meter) sich zu einem wertvollen Biotop entwickelt habe, das gerade in der ansonsten ausgeräumten Feldflur eine wichtige Funktion erfülle und schützenswert sei.

Die Untere Landschaftsbehörde hat als Kompromiss vorgeschlagen, dass der Radweg nur bis zur Gaststation (rund 500 Meter) auf der ehemaligen Bahntrasse fortgeführt werden soll. An der Station soll der Alleenradweg dann über Wirtschaftsweg an den bereits vorhandenen Radweg an der St. Töniser Straße angeschlossen werden. Allerdings müsste auch dieser Wirtschaftsweg, der auch von landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt wird, ertüchtigt werden. Eine Einsparung ergibt sich durch diese Alternative nicht.

Teuer macht die Fortführung des Alleenradweges um 500 Meter auf der alten Bahntrasse auch die Tatsache, dass zur Sicherung der Radfahrer bei der Querung der L 26 eine neue Ampelanlage notwendig wäre, die alleine (inklusive der Ablösesumme für die Unterhaltung) mit rund 185.000 Euro zu Buche schlagen würde. Die restliche Kosten für den neuen nördlichen Teil würden rund 282.000 Euro betragen, von denen knapp 124.000 Euro auf den Ausbau des Wirtschaftsweges entfallen.

Die Differenz zu den Gesamtkosten von 624.000 Euro ergibt sich daraus, dass der 2. Bauabschnitt auch noch den Ausbau eines 500 Meter langes Teilstücks (Eurogaradweg) beinhaltet, der ursprünglich im 1. Bauabschnitt vorgesehen war. Kosten hierfür: rund 156.000 Euro.

Zwar muss die Stadt Willich von den 624.000 Euro nur rund 167.000 Euro selbst zahlen, aber auch bei den Landeszuschüssen handelt es sich um Steuergelder.

Trotzdem warnt die Verwaltung vor einem Verzicht auf den 2. Bauabschnitt. Sie befürchtet, dass die Stadt Willich dann bereits erhaltene Fördermittel in Höhe von rund 1,15 Million Euro zurückzahlen müsste.

(Report Anzeigenblatt)