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Tier-Mama sucht ein neues Zuhause

Tier-Mama sucht ein neues Zuhause

„Eichhörnchen-Mama“ Angelika Küppers steht am Monatsende ohne Dach über dem Kopf da. Wer weiß ein Zuhause für Frau und Tiere?

Sie ist bekannt geworden als Ersatz-Mama für Wildtiere, als Helferin für hoffnungslose Fälle. Angelika Küppers (51) zieht seit Jahren verletzte und mutterlose Wildtiere auf und gewöhnt sie später wieder an ein Leben in der Natur.

Die Kunden ihres Hunde- und Katzensalons haben vor gut zwei Jahren sogar Geld zusammengelegt, um eine große Voliere für den Garten zu kaufen, damit die Tiere dort richtig entwöhnt werden können und einen leichteren Start in der Natur haben.

Die Voliere lehnt jetzt abgebaut an der Terrassenwand. Ende Februar muss Angelika Küppers das Haus im Happelter zwischen Brüggen und Nettetal verlassen. Das Haus soll verkauft werden.

Eine neue Bleibe hat sie noch nicht gefunden, trotz zahlreicher Nachfragen bei Maklern. Dass das nicht einfach ist, hat sie geahnt. Sie ist selbstständig mit ihrem Hunde- und Katzensalon – und sie hat zwar derzeit keine Wildtiere bei sich, dafür aber vier alte und kranke Malteser-Rüden, eine bulgarische Hütehündin, zwei Katzen und Papagei Nico, 38 Jahre alt und schwierig zu handhaben. Außer den Maltesern, mit denen sie früher auf Ausstellungen war, sind alle als Notfälle zu ihr gekommen. Sich von ihnen trennen kann und will sie nicht.

Deshalb kann sie auch nicht in eine Etagenwohnung ziehen. Ein kleines Haus zur Miete mit etwas Garten, um die Voliere wieder aufzubauen – das wäre ihr Wunsch. Etwas außerhalb, vielleicht am Wald gelegen, um Tiere wieder auswildern zu können – ein Traum. „Aber ich weiß, dass ich nicht in der Situation bin, träumen zu dürfen“, sagt sie. Im Moment gehe es einfach darum, dass ihre Tiere und sie ein Dach über dem Kopf bekämen.

Wenn sie in den Garten im Happelter hinausschaut, dann hat sie Tränen in den Augen stehen. „Aramis kommt immer noch hierher, auch mit Frau und Kindern“, sagt sie leise. Aramis ist ein Eichhörnchen. Ihn und seine drei Brüder hatte sie als Babys im Frühjahr 2014 aufgenommen und groß gezogen. Er war das kleine Sorgenkind der Gruppe gewesen, sein Leben hatte lange am seidenen Faden gehangen.

An ihr erstes Eichhörnchen Felix, bei dem sie ihr Talent im Umgang mit Wildtieren entdeckt hat, war sie durch den Stadt Spiegel gekommen. Dort wurde damals eine Ersatz-Mama gesucht, und Angelika Küppers meldete sich. Seitdem sind viele scheinbar hoffnungslose Fälle bei ihr gelandet, und den allermeisten konnte sie den Weg zurück ins Leben zeigen. „Das, was ich da mache, das ist mein Lebensinhalt“, sagt sie. „Ich bete zu Gott, dass es irgendeinen Menschen gibt, der uns ein neues Zuhause gibt.“

Wer ein passendes Haus weiß, kann die Redaktion kontaktieren. Wir stellen den Kontakt zu Angelika Küppers her.

(StadtSpiegel)