Tiere nicht zu Weihnachten

Tiere nicht zu Weihnachten

Das Kreisveterinäramt rät zu besonderer Vorsicht beim Kauf lebender Tiere als Weihnachtsgeschenk. Dr. Frank Schäfer, Leiter des Veterinär- und Lebensmittelamtes, gibt zu bedenken: Natürlich profitieren Kinder davon, mit Haustüren aufzuwachsen.

Gleichzeitig sollten Käufer jedoch beachten, dass die unüberlegte Anschaffung eines Haustiers für Mensch und Tier ernste Folgen haben kann.“ Er und seine Mitarbeiter erleben immer wieder, dass Tierbesitzer schnell überfordert sind, weil das neue Familienmitglied nicht nur Spaß und Freude bedeutet, sondern auch eine große Verantwortung.

So berichtet Tierärztin Dr. Annette Kern vom Kreisveterinäramt, dass in den letzten Jahren immer wieder Tiere nach Weihnachten in den Tierheimen abgegeben wurden, nachdem sie zuvor zu Weihnachten als Geschenk unter dem Tannenbaum lagen. „Wenn das Tier anfängt, anstrengend zu werden, ist ein Umtausch ja in der Regel ausgeschlossen. So bleibt für viele leider nur die Lösung, den Hund oder die Katze ins Tierheim zu bringen“, so Dr. Kern. Darüber hinaus mussten sie und ihre Kollegen im letzten Jahr mehrere Tierhalteverbote aussprechen – zuletzt bei einem Hundehalter, der seine Vierbeiner nicht artgerecht hielt.

Das Veterinäramt rät, folgende Fragen zu klären, bevor ein Tier ins Haus kommt: Passen Tier und Besitzer zusammen? Erhält zum Beispiel der Hund genug Auslauf, und wer ist im Urlaub für das Tier zuständig? Wie hoch sind die laufenden Kosten? Wer sich zum Kauf entschließt, sollte die Herkunft des Tiers genau kennen und prüfen. Denn häufig werden insbesondere im Internet Tiere angeboten, die unter tierschutzwidrigen Bedingungen im Ausland gezüchtet und ohne Schutzmaßnahmen gegen Tierseuchen nach Deutschland gebracht wurden. Dazu Dr. Annette Kern: „Interessenten sollten sich nicht durch niedliche Bilder verführen lassen und auf keinen Fall Tiere unbekannter Herkunft übernehmen.“

Zum Schluss betont Dr. Frank Schäfer, dass die Feiertage nicht der geeignete Zeitpunkt sind, um ein Tier an seine neue Umgebung zu gewöhnen. Er empfiehlt: „Viel sinnvoller ist es, wenn die Familie nach den Feiertagen in aller Ruhe gemeinsam nach einem neuen Familienmitglied Ausschau hält.“ Zum Beispiel im Tierheim oder bei einem Tierschutzverein gibt es unzählige Tiere, die auf ein liebevolles und artgerechtes Zuhause warten.

(Report Anzeigenblatt)