Tiere sind kein Geschenk!

Tiere sind kein Geschenk!

Sie werden an Autobahnen ausgesetzt, einfach von ihren Besitzern zurückgelassen: Tiere, die an Weihnachten geschenkt wurden – aber dann doch nicht zum Alltag passen. Und doch passiert er es jedes Jahr erneut.

Jetzt warnt das Kreisveterinäramt: Tiere sind kein Weihnachtsgeschenk!

 Obwohl es schon unzählige Geschichten darüber gibt, Warnungen ohne Ende, muss es immer wieder wiederholt werden: Tiere sollten nicht als Weihnachtsgeschenk dienen.
Obwohl es schon unzählige Geschichten darüber gibt, Warnungen ohne Ende, muss es immer wieder wiederholt werden: Tiere sollten nicht als Weihnachtsgeschenk dienen. Foto: Studio Annika-GettyImages-183980735

Das Kreisveterinäramt rät zu besonderer Vorsicht beim Kauf lebender Tiere als Weihnachtsgeschenk. Dr. Frank Schäfer, Leiter des Veterinär- und Lebensmittelamtes, gibt zu bedenken: „Der Beschenkte fühlt sich häufig überrumpelt, und speziell bei Kindern ist das Interesse am neuen Haustier meist schnell verschwunden.“ Er und seine Mitarbeiter erleben immer wieder, dass Tierbesitzer schnell überfordert sind, weil das neue Familienmitglied nicht nur Spaß und Freude bedeutet, sondern auch eine große Verantwortung.

So berichtet Tierärztin Dr. Annette Kern vom Kreisveterinäramt, dass in den letzten Jahren immer wieder Hunde, Katzen und auch Kaninchen und Meerschweinchen nach Weihnachten in den Tierheimen abgegeben wurden. Vorher lagen sie als Weihnachtsgeschenk unter dem Tannenbaum. „Wenn das Tier anfängt, anstrengend zu werden, ist ein Umtausch in der Regel ausgeschlossen. So bleibt für viele leider nur die Lösung, das Haustier ins Tierheim zu bringen“, so Dr. Kern. Darüber hinaus müssen sie und ihre Kollegen immer wieder Tierhalteverbote aussprechen – zum Beispiel bei einem Hundehalter, der seine Vierbeiner nicht artgerecht hielt.

Das Veterinäramt rät, folgende Fragen zu klären, bevor ein Tier ins Haus kommt: Passen Tier und Besitzer zusammen? Erhält zum Beispiel der Hund genug Auslauf? Wer ist im Urlaub für das Tier zuständig? Wie hoch sind die laufenden Kosten? Kann das Tier sein Leben lang artgerecht untergebracht werden? Wer in einer Mietwohnung wohnt, braucht außerdem die Erlaubnis des Vermieters.

Käufer sollten die Herkunft des Tiers genau kennen und prüfen. Denn häufig werden insbesondere im Internet Tiere angeboten, die unter tierschutzwidrigen Bedingungen im Ausland gezüchtet und ohne Schutzmaßnahmen gegen Tierseuchen nach Deutschland gebracht wurden. Dazu Dr. Annette Kern: „Interessenten sollten sich nicht durch niedliche Bilder verführen lassen und auf keinen Fall Tiere unbekannter Herkunft übernehmen.“

Zum Schluss betont Dr. Frank Schäfer, dass die Feiertage nicht der geeignete Zeitpunkt sind, um ein Tier an seine neue Umgebung zu gewöhnen. Er empfiehlt: „Viel sinnvoller ist es, wenn die Familie nach den Feiertagen in aller Ruhe gemeinsam nach einem neuen Familienmitglied Ausschau hält.“ Zum Beispiel Tierheime und Tierschutzvereine vermitteln unzählige Tiere, die auf ein liebevolles und artgerechtes Zuhause warten.

(Report Anzeigenblatt)