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Tihange: 80 Gemeinden reichen Protest ein

Tihange: 80 Gemeinden reichen Protest ein

Die Stadt Mönchengladbach beteiligt sich an der Protestaktion gegen den Reaktor Tihange. Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners überrechte dafür in Brüssel ein Protestschreiben.

Über 80 Kreise, Städte und Gemeinden in den Niederlanden, Luxemburg, Belgien und Deutschland beteiligten sich am Dienstag an der Protestaktion der Kommunalen Aktionsgemeinschaft „DreiländerRegion gegen Tihange“, darunter auch Mönchengladbach. Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners fuhr gemeinsam mit seinen Amtskollegen nach Brüssel, um EU-Parlamentspräsident Martin Schulz ein Protestschreiben zu übergeben. „Die Bürger sind extrem besorgt in der wichtigen Frage der Sicherheit des belgischen Reaktors Tihange“, heißt es in dem Schreiben. „Der Widerstand gegen den Weiterbetrieb des Kernkraftwerks, der sich seit Monaten in der Region regt, ist verständlich. Diese ernst zu nehmende Sorge der Bürgerinnen und Bürger geben wir in Form dieses Protestschreibens weiter“, so Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. „Ich stehe auf ihrer Seite. Wir sollten mit Tihange 2 in dieser Form nicht leben müssen“, stimmte Martin Schulz der Delegation zu.

Das an Miguel Arias Canete, EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie, gerichtete Schreiben beinhaltet drei Kernforderungen: die Zurverfügungstellung sämtlicher im Zusammenhang mit dem Kernkraftwerk Tihange vorliegender Informationen, die Wahrnehmung aller zustehenden Informationsansprüche gegenüber dem Königreich Belgien und die Prüfung, ob Belgien mit seinem Vorgehen rund um den Kernreaktor gegen europäische Verträge verstößt.

Zum Hintergrund: gegen den Weiterbetrieb der Anlage hat die Städteregion Aachen bereits im Februar Klage erhoben. Die Stadt Mönchengladbach hat sich wie zahlreiche Nachbarkommunen auch damit solidarisch erklärt und unterstützt die Region.

(Report Anzeigenblatt)