Uli Masuth: Mein Leben als „ICH“

Uli Masuth: Mein Leben als „ICH“

Am 29.November kommt Kabarettist Uli Masuth nach Mönchengladbach ins TiG. Sein Programm heißt „Mein Leben als ICH“. Und darum geht’s. Auch. Denn Masuth reflektiert nicht nur sich selbst, sondern unsere manchmal doch ganz schön merkwürdige Gesellschaft.

Im Extra-Tipp plaudert er aus dem Nähkästchen.

Herr Masuth, Ihr Programm heißt „Mein Leben als ICH“. Warum „ICH“ in Großbuchstaben und wie ist das so, Ihr Leben als ICH?

„ICH“ in Großbuchstaben weil das ICH im Programm eine Rolle spielt. Und auch in meinem Leben. Manchmal sogar die Hauptrolle. Neben meiner „beruflichen“ Tätigkeit bin ich ja noch Ehemann, Vater, Freund, Party- und Kinogänger, Am-Strand-Lieger, morgens Tee-, im Laufe des Tages Kaffee-, abends Bier- und Weintrinker, Steuerzahler, Leser von Verschwörungstheorien, Sonne-Genießer, Jazz-Fan, Internet-Junkie, Konzertbesucher, Eigenbrödler (sagt Frau Masuth) und Sammler von Bleistiftanspitzern. Um mal einige zu nennen.

Sie machen politisches Kabarett – wird das eher ernst oder lustig?

Na ja, es geht durchaus um ernste Themen. Politisches Kabarett halt. Aber es gibt trotzdem viel zu lachen. Auch wenn es um Rassismus oder Donald Trump geht. Lustig würde ich aber nicht sagen, sondern humorvoll.

Was macht unseren „rasanten Lebensstil“, wie Sie ihn nennen, aus?

Mit rasantem Lebensstil meine ich, dass sich die Schlagzahl, mit der wir heutzutage unterwegs sind, kontinuierlich steigert. In Basel habe ich in der Straßenbahn einen Typen gesehen, der hatte in der einen Brusttasche seines Hemds drei Handys, in der anderen Brusttasche ein weiteres und in der Hand ein IPad, über das er Musik gehört hat. Überall und jederzeit erreichbar zu sein, gehört heute zum guten Ton. Mit rasantem Lebensstil meine ich aber auch, dass ein Full-Time-Job oft nicht mehr ausreicht, um eine Familie zu ernähren. Dass deshalb beide Elternteile arbeiten gehen und Kleinkinder zu nachtschlafener Zeit aus dem Bett gezerrt werden und in die Kita müssen.

Das Überangebot an Optionen ist ein Thema, das Ihnen auf den Nägeln brennt. Wie gehen Sie damit um?

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Ich versuche, mich möglichst zügig für eine Option zu entscheiden. Ich weiß zum Beispiel, dass mir die Jeans von einer Firma immer gut passen. Deshalb kaufe ich die immer. Warum die Mühe machen, eine andere anzuprobieren?

(Report Anzeigenblatt)