Unkenntnis wird ausgenutzt

Unkenntnis wird ausgenutzt

Schwarze Schafe gibt's in allen Branchen. Die Verbraucherzentrale Mönchengladbach hatte im letzten Jahr vor allem mit Ratsuchenden zu tun, die mit Problemen mit Schlüsseldiensten, Telekommunikation und Energieversorgung in die Beratungsstelle kamen.

Das Team stellte jetzt seinen Jahresbericht Zwanzig17 vor, der ab sofort online ist.

"Dauerbrenner sind die Schlüsseldienste", startet Sebastian Dreyer, Leiter in der Verbraucherzentrale auf der Bahnhofstraße, ins Gespräch. "Die berechnen hohe Anfahrtskosten, obwohl sie als ortsansässige Firmen inserieren." Seine Kollegin Eva Jaci erklärt weiter: "Und dann machen sie Druck, dass man sofort bezahlen soll...". Ursula Winbeck nickt: "Die stehen hinter einem, während man am Automaten seine Pin eingibt!"

Der Jahresbericht, den die Verbraucherzentrale Mönchengladbach gerade veröffentlicht hat, zeigt auf, wo der Beratungsbedarf aktuell am größten ist. So gibt es bei der Energieversorgung erhöhten (Auf-)Klärungsbedarf. "Das Problem verschärft sich tendenziell mit den Geflüchteten", weiß Ursula Winbeck zu berichten. So habe jeder Vierte, der wegen einer angekündigten Energiesperre Rat suche, einen Migrationshintergrund. Der Grund sei vielfach Unwissenheit. Die verschiedenen Tarife, das Prinzip der Abschlagsrechnung — das sei vielen nicht bekannt.

Ein in letzter Zeit vermehrt auftretender Trick seien auch Anrufe vom vermeintlichen Energieanlieferer. Der Anrufer gebe vor, einen Datenabgleich zu machen. Aus den herausgegebenen Daten mache die fremde Firma ruck, zuck, eine Rechnung, dann eine Mahnung. Wem so etwas passiere, solle auf keinen Fall zahlen, sondern sich wehren. Die Verbraucherzentrale berate gern.

Telekommunikation sei ein weiteres wichtiges Thema. Speziell, was Roaming angehe, gebe es trotz EU-weiter Gebührenabschaffung Fallstricke. So fühlten sich viele Verbraucher in der Schweiz oder auf dem Kreuzfahrtschiff datentechnisch auf der sicheren Seite — bis nach dem Urlaub die fette Rechnung komme.

Datensparsamkeit, Datenschutz, Online-Shopping — die Digitalisierung birgt generell so viele Gefahren, dass die Verbraucherzentrale seit letztem Jahr regelmäßig Vorträge anbietet. Edda Nowack: "Das Problem ist vielschichtig. Wir freuen uns, wenn wir unser Angebot ausweiten können."

Überhaupt steht Prävention ganz oben auf der To-do-Liste der Verbraucherzentrale. Denn häufig sei es die Unkenntnis oder mangelnde Vorsicht der Verbraucher, die unseriöse Firmen ausnutzen. Gerade auch online. Wer beispielsweise E-Mail-Dienste bei web.de oder GMX nutze, werde auf dem Weg zu seinem Postfach oft durch zu schnelles Klicken ungewollt in Verträge für Abos von Zusatzdiensten gedrängt.

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Ob online, beim Haustürgeschäft oder im Handy-shop — die Verbraucherzentrale rät zur Vorsicht. Lieber zweimal hinschauen, bevor man was unterschreibt. Und Firmen, die zum Abschluss drängen, nicht vertrauen. Denn die haben einen Grund für ihre unseriöse Vorgehensweise.

(Report Anzeigenblatt)