UWG fordert Baumschutzsatzung

UWG fordert Baumschutzsatzung

Die anhaltende Dürre lässt Bewegung in die Meerbuscher Umweltpolitik kommen. Die UWG fordert jetzt ein Umdenken und fordert in einem Antrag eine moderne Baumschutzsatzung.

Die Ratsfraktion Unabhängige Wählergemeinschaft Mehr-Meerbusch (UWG) hat für die

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 7. November den Antrag gestellt, die Stadtverwaltung solle eine Baumschutzsatzung entwerfen.

„Das Jahr 2018 war geprägt von einer mehrere Monate anhaltenden Trockenperiode“, sagt Daniela Glasmacher von der UWG. „Wissenschaftler haben darauf hingewiesen, dass es sich um die ersten Anzeichen des Klimawandels handelt.“ Das Wetter in Europa würde in der Zukunft durch Extreme geprägt werden, „hier zum einen durch Trockenperioden und zum anderen durch Starkniederschläge.“ Auch Hurrikans seien nicht ausgeschlossen. „Insbesondere das Stadtklima wird sich bei Trockenperioden noch weiter verschlechtern“, ist sich Glasmacher sicher.

Das Problem der städtischen Wärmeinsel und des mangelnden Luftaustauschs wird zunehmen, so die UWG. Dies habe unmittelbaren Einfluss auf die Gesundheit der Menschen.

„Das Stadtklima wird nämlich geprägt durch die Bebauungsstruktur, Flächenversiegelungen und den geringen Vegetationsbestand.“ Darüber hinaus würden große Mengen Kohlendioxid anfallen, die von Menschen, Verkehr und Heizungsanlagen resultieren. Dies alles führe zu einer starken Beeinträchtigung der Luftqualität.

„Auch in der Stadt Meerbusch kommt es zu einer zunehmenden Zersiedlung und Verdichtung.“ Allein im Zeitraum von 1995 bis 2013 verringerte sich der Freiraum um 350 Hektar (5,3 Prozent des vorhandenen Freiraums). Und in Meerbusch sollen noch mehr Flächen wegfallen: „Es sollen neue große Wohngebiete von 35 Hektar in Osterath entstehen.“ Zudem ist ein interkommunales Gewerbegebiet in einer Größenordnung von 30 Hektar in Osterath geplant, „wobei davon auszugehen ist, dass dieses Gewerbegebiet sukzessive erweitert wird, bis es die ursprünglich geplante Größe von 70 Hektar Gewerbefläche erreicht hat“.

Um das Stadtklima zu verbessern, gäbe es viele Möglichkeiten, wie die Schaffung von Freiflächen, von Parkanlagen die Begrünung von Straßenzügen, Dachbegrünung, Fassadenbegrünung, die Schaffung von Frischluftflächen und offenen Wasserflächen. „Entscheidend ist aber, dass zunächst der status quo und insbesondere der Bestand großer Bäume gesichert wird, die einen nachhaltigen Einfluss auf das Stadtklima haben“, sagt Daniela Glasmacher. „Die Luftqualität wird durch die Photosynthese der Bäume verbessert.“ Weiter würden Staubpartikel aus der Luft gefiltert. „Auch tragen Bäume zur Verbesserung des Bodenwasserhaushalts, zur Verminderung der Bodenerosion und zum Lärmschutz bei.“ Und schließlich dienen Bäume auch dem Insekten- und Vogelschutz. „Die Baumschutzsatzung sollte die neuesten biologischen und ökologischen Erkenntnisse berücksichtigen.“

(StadtSpiegel)