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Verbund bemängelt Graffiti an Bahnhöfen

Verbund bemängelt Graffiti an Bahnhöfen

Im aktuellen Stationsbericht des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) schneiden die Korschenbroicher Bahnhöfe unterschiedlich ab. Schuld sind primär Schmierereien.

Beharrlich hatte die Stadt seit Mitte der 1990er Jahre für den Umbau der beiden S-Bahnhöfe gekämpft. Ab 2013 starteten dann endlich die Arbeiten zu einem Gesamtprojekt, die letztlich im Juni vergangenen Jahres mit der Übergabe des Park-and-Ride-Platzes am Haltepunkt in Kleinenbroich ihren Abschluss fanden. Des Weiteren gehörten die Neuanlage der Bahnsteige, der barrierefreie Ausbau des Umfelds und mehr Plätz für Fahrräder dazu. Nicht bescheiden beim eigenen Stolz auf das Geschaffte waren schließlich alle Beteiligten.

Der neue Stationsbericht des (VRR), der die Baumaßnahmen im Umfeld beider Haltepunkte mit insgesamt rund 1,6 Millionen Euro bezuschusst hat, sorgt für einen kleinen Dämpfer, stuft er doch den Bahnhof in Korschenbroich als „noch akzeptabel“ ein. Immerhin eine Verbesserung zu den Jahren 2013 und 2014, als die entsandten Profi-Tester und Ergebnisse von Fahrgastbefragungen ihm noch das Gesamturteil „nicht akzeptabel“ verpassten – im Bericht mit einem roten Punkt markiert. Nun ziert die Spalte wenigstens ein gelber Punkt. Die Bewertung lässt sich aber relativieren: Begutachtet wurden in den Bereichen Zugang und Bahnsteig jeweils Sauberkeit, Funktion und Graffiti. Allein das Kriterium der Schmierereien sorgt für Minuspunkte.

Auch am zweiten Bahnhof in Kleinenbroich war dies einziger Kritikpunkt. Da dort jedoch die Graffiti nur im Zugangsbereich bemängelt wurden, verleiht der VRR dieser S-Bahnstation das Prädikat „akzeptabel“ – eine sicherlich zurückhaltende Formulierung für die beste von drei Bewertungsstufen – und somit einen grünen Punkt im tabellarischen Bericht. Für die Beseitigung von Graffiti, einem immer wiederkehrenden Übel, ist nicht allein die Stadt zuständig. Der Bahnsteig fällt in die Zuständigkeit der Deutschen Bahn.

Bahnpendler aus Korschenbroich passieren auf ihrer Fahrt übrigens so manchen Verlierer des alljährlichen VRR-Berichts. Der Bahnhof in Büttgen kassiert seit Jahren einen roten Punkt. Auch dort sind die Schmierereien das größte Ärgernis, zudem wird die Funktion des Bahnsteigs nur als „noch akzeptabel“ eingestuft. Auch Neuss-„Am Kaiser“ und Düsseldorf-Hamm zählen demnach nicht zu Vorzeigeobjekten, ebenso in die andere Fahrtrichtung Mönchengladbach-Lürrip.

VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann erkennt eine positive Tendenz bei einigen Haltepunkten. „Jedoch sehen wir insbesondere an den S-Bahn-Stationen weiteren Handlungsbedarf im Sinne einer Qualitätssteigerung“, so Husmann weiter. Für die Verbesserung von Funktionalität und Erscheinungsbild steht der VRR im ständigen Austausch mit der DB Station& Service AG, in deren Eigentum sich 288 der 296 Stationen im Verbundgebiet befinden. Da es keine direkten vertraglichen Beziehungen zwischen beiden Seiten gibt, sind die Handlungs- und Einflussmöglichkeiten des Verbunds jedoch nur eingeschränkt vorhanden.

(StadtSpiegel)