Bereits 57,5 Hausarztsitze konnten von der KV Nordrhein besetzt werden: Versorgungslücken geschlossen

Bereits 57,5 Hausarztsitze konnten von der KV Nordrhein besetzt werden : Versorgungslücken geschlossen

Die hausärztliche Versorgung in Nordrhein hat sich seit Einführung der neuen Bedarfsplanung verbessert – das zeigen aktuelle Zahlen zur hausärztlichen Versorgung im Rheinland. Seit Juli 2013 wendet die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein die neuen Regeln in der Bedarfsplanung an, die eine kleinräumigere und genauere Planung ermöglichen und so dabei helfen sollen, Lücken innerhalb der ambulanten ärztlichen Versorgung zu erkennen und zu schließen.

In Nordrhein ist das gelungen: 105,5 neue Hausarztsitze waren nach den neuen Berechnungen notwendig, um Versorgungslücken in den neu gebildeten Planungsbereichen zu schließen und einen Versorgungsgrad von 100 Prozent zu erreichen, also eine bedarfsgerechte Versorgung herzustellen. 57,5 dieser Hausarzt-Sitze konnten bereits besetzt werden, 48 neue Hausärzte vorwiegend für den ländlichen Raum werden noch gesucht.

„Unsere Versorgungslücke hat sich binnen eines Jahres halbiert. Es gibt jetzt deutlich weniger schlecht versorgte und mehr gut versorgte Gebiete in Nordrhein – damit stemmen wir uns klar gegen den Bundestrend“, sagt Dr. med. Peter Potthoff, Vorsitzender der KV Nordrhein.

„Die neuen Planungsregionen für Hausärzte, sogenannte Mittelbereiche, die Anfang 2013 eingeführt wurden, haben sich positiv auf die Versorgung mit Hausärzten ausgewirkt“. Die kleinräumigere Planung von Hausarztsitzen bewirkt genau das, was beabsichtigt war: Gut versorgte Gebiete bleiben gesperrt, damit sich neue Hausärzte gezielt in den Regionen ansiedeln, wo sie am meisten gebraucht werden. Von drei Regionen mit einem Versorgungsgrad von unter 75 Prozent ist nur noch eine übrig geblieben. In 33 Regionen, die einen Versorgungsgrad von unter 100 Prozent aufwiesen, konnte die Versorgungslage verbessert werden. „Wir haben die neue Bedarfsplanung dazu genutzt, Versorgungslücken zu schließen und relativ schnell Ärzte gefunden, die die zusätzlichen Sitze in Anspruch genommen haben“, so Potthoff.

Der positive Befund darf freilich nicht darüber hinwegtäuschen, dass es langfristig schwierig wird, die ambulante Versorgung auf dem heutigen Niveau zu halten. Die Zahl der Hausärzte, die in den Ruhestand gehen, wird höher sein als die Zahl der Zugänge – bei steigendem Behandlungsbedarf der immer älter werdenden Patienten. Der Anteil der Hausärzte, die über 60 Jahre alt sind, ist in den letzten fünf Jahren in Nordrhein von 16 auf 27 Prozent gestiegen. Viele von ihnen werden in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen und Nachfolger für ihre Praxen suchen. „Wir müssen deshalb weiterhin verstärkt den hausärztlichen Nachwuchs sichern“, so Potthoff.

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Der KV-Vorsitzende fordert Unterstützung. „Es kann nicht sein, dass wir die Versorgung verbessern, ohne zusätzliche finanzielle Mittel für die neuen Ärzte zu erhalten.“ Zumal die strukturelle Unterfinanzierung der ambulanten Versorgung in Nordrhein andauert: Seit Jahren steht für die Versorgung der Versicherten in Nordrhein weniger Geld zur Verfügung als in anderen Bundesländern – und damit auch weniger Honorar für die niedergelassenen Ärzte und Therapeuten. „Das gefährdet auf Dauer die Qualität der Versorgung und hält den Nachwuchs davon ab, sich in Nordrhein niederzulassen.“

(Report Anzeigenblatt)