Viele Kunstwerke kennt man

Viele Kunstwerke kennt man

Sie tauschen sich aus, organisieren Ausstellungen und Exkursionen und arbeiten an Gemeinschaftswerken: Die Künstlervereinigung Spektrum 88 wird 30 Jahre alt.

Viele Kunstwerke der Gruppe Spektrum 88 sind den Mönchengladbachern geläufig, ohne, dass sie wissen, woher sie stammen. So haben die meisten das Kunstwerk „Weltschutz“ von Jürgen Kronen auf dem Kreisverkehr in Holt schon mal gesehen, die Edelstahl-Uhr auf dem Alten Markt oder die Temperatursäule an der Aachener Straße - beides ebenfalls von Jürgen Kronen. Auch die blaue „Skyline“ auf dem Flur des Krankenhauses Bethesda und die „Kunstpunktwand“ im Wartebereich, mit 57 Werken von Spektrum-Künstlern, kennen viele. „Ich habe einmal mitbekommen, wie ein Patient erzählt hat, dass er jeden Tag in den Wartebereich kommt, und sich dort in ein anderes Bild vertieft“, sagt Vereinsvorsitzender Gert Paulußen, „wenn das keine therapeutische Wirkung ist...“

Acryl-, Aquarell- und Ölmalerei, Chinesische Malerei, Collagen, Plastiken, Skulpturen, Lichtdesign, Tonplastiken, Glaskunst-Design und Materialbilder, das sind die Kunstrichtungen, auf die sich die aktuell 14 Mitglieder von Spektrum 88 spezialisiert haben. Sechs davon waren schon bei der Gründung 1988 in der Gaststätte „Omas Küchengeheimnis“ in der Friedrichstraße dabei. Die Künstlergruppe Spektrum 76 aus Düsseldorf, aus der der Gladbacher Verein hervor gegangen ist, gibt es längst nicht mehr. Die Gladbacher dagegen sind aktiv wie eh und je. Manche sind gegangen, Jüngere dazu gekommen und ein- bis dreimal im Jahr finden Ausstellungen statt. Auch die kennen viele Gladbacher. Denn zumeist stellen die Spektrum-Künstler im Nassauer Stall von Schloss Wickrath aus - nach dem Konzept der „Petersburger Legung“: Die Kunstwerke liegen und brauchen deshalb keine Stellwände. „So geht die Wirkung der Stall-Architektur nicht verloren“, sagt Gert Paulußen.

Paulußen arbeitet mit Glas, seine Frau Monika mit Ton. Ums Geld geht es den Spektrums-Mitgliedern nicht, vielmehr um den Austausch. „Sobald man aufs Geldverdienen aus ist, muss man sich dem Kundengeschmack anpassen und wird sich schnell untreu“, sagt Ursula Breuer-Kieven.

(Report Anzeigenblatt)