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Vielschichtige Kunst im Rathaus

Vielschichtige Kunst im Rathaus

In der Reihe „Kunst im Rathaus“ sind ab sofort Arbeiten des Künstlers Rolf Gerhards im Foyer des Verwaltungsgebäudes an der Don-Bosco-Straße zu sehen.

Korschenbroich (rmb). Seine rahmenlosen Bilder sollen nicht allein für sich stehen, sondern als Bestandteil des gesamten Raumes wahrgenommen werden. Darum gestaltet sich die Auswahl der richtigen Werke für Künstler Rolf Gerhards manchmal etwas heikel. So ist der grüne Fußboden im Foyer des Verwaltungsgebäudes an der Don-Bosco-Straße für ihn durchaus eine Herausforderung gewesen bei der Zusammenstellung seiner Ausstellung, die den Titel „Spektrum“ trägt und einen Ausschnitt aus 15 Jahren Schaffenszeit präsentiert. „Die Auswahl habe ich durchaus auch aus egoistischen Gründen getroffen, denn neben neuen Arbeiten wollte ich gerne auch einige ältere Werke von mir noch einmal sehen und zeigen“, sagt Rolf Gerhards.

Geprägt ist sein Werk aus zwei Stilmitteln, die der Künstler selbst als „micro-drippings“ und „rivulets“ bezeichnet. Erstgenanntes bezeichnet Bildmotive gestaltet aus feinen Farbspritzern, während fließende Farbrinnsale die zweite Technik darstellen. In beiden Fällen hinterlässt sein künstlerisches Handwerk Spuren. Sein Atelier auf rund 40 Quadratmetern und mit drei Meter hohen Wänden ist deshalb komplett abgeklebt. Da außerdem seine Bilder aus 50 bis 70 Farbschichten bestehen, ergibt sich durch die jeweiligen Trocknungsphasen ein großer Zeitaufwand. „Deshalb arbeite ich meist an mehreren Bildern gleichzeitig und schaffe im Jahr auch nur fünf große Arbeiten“, so der Künstler und hauptberufliche Oberstudienrat an einer Gesamtschule in Brüggen.

Ob bei seinem abstrakten Expressionismus der Betrachter lieber dem Motiv nachspürt oder den Farben folgt, überlässt ihm Rolf Gerhards selbst. Seine Ausstellung ist die jüngste in der seit 2015 durchgehenden Reihe „Kunst im Rathaus“. Die Räumlichkeiten des Rathaus-Neubaus sind Gerhards nicht fremd, stellte er doch beim Korschenbroicher Kunstfrühling vor drei Jahren an selber Stelle aus – und so ließ sich auch das Problem mit dem grünen Fußboden schließlich zur eigenen Zufriedenheit lösen.

(StadtSpiegel)