1. Städte

Vier Mal Orgelmusik

Vier Mal Orgelmusik

Die internationale Orgelwoche feierte vor 40 Jahren ihre Premiere, doch auf das Jubiläum darf erst im nächsten Jahr angestoßen werden, da 2009 einmal pausiert werden musste.

Dennoch ließ Bürgermeister Marc Venten recherchieren und wagt bereits zur 39. Auflage einen kleinen historischen Exkurs: Der damalige Kantor Franzjosef Franzen hatte im Jahre 1977, nach einer von im Laufe der Jahre mehreren Restaurierungen der Orgel in St. Andreas, die Idee zu einer Konzertreihe. Das Experiment war mit einem finanziellen Risiko verbunden. „Darum übernahm der damalige Gemeindedirektor Willi Esser selbst die Bürgerschaft. Wie wir heute wissen, wurde die erste Orgelwoche aber kein finanzieller Flop“, erzählt Venten. Im Jahre 1981 gründete sich dann der „Freundeskreis für Orgelmusik an St. Andreas Korschenbroich“, der sich für den Erhalt der 1953 erbauten Orgel engagiert und zusammen mit der Sparkassenstiftung die Orgelwoche unterstützt.

Die Konzertreihe selbst hat längst überregionale Bekanntheit erlangt und wird in der Szene hoch geschätzt. Dem Titel der Internationalität wird sie gerecht durch Organisten aus dem Ausland, die weltweit unterwegs sind. Einige von ihnen sind bereits öfters zu Gast gewesen. Dadurch können die Besten der Besten, zu denen aktuell etwa Ben van Oosten zählt, auch für günstigere Gagen engagiert werden als es üblich ist. Der Niederländer, laut Martin Sonnen derzeit einer der besten Organisten der Welt, wird „Der Kreuzweg“ am 28. Februar (17 Uhr) in St. Andreas spielen.

Einen gewichtigen Beitrag für die hochkarätige Besetzung leistet natürlich auch das mehr als 60 Jahre alte Instrument von St. Andreas. „Die Orgel ist ein lebendiges Werk, eine dauerhafte Baustelle, an der immer gearbeitet werden muss. Dadurch bekommt sie Charakter und ist für die internationalen Interpreten so interessant“, sagt Kantor Martin Sonnen.

Den Auftakt zur Orgelwoche, deren Konzerte sich in diesem Jahr erstmals auf vier aufeinanderfolgende Sonntage verteilen, macht der Aachener Domorganist Michael Hoppe mit Werken von Mendelssohn, Bach und Dupré am kommenden Sonntag, 21. Februar (18 Uhr). Eine Seltenheit erleben die Zuhörer am 6. März (17 Uhr) mit dem Gastspiel von Daniel Zaretsky aus Russland. „Dort gibt es zahlreiche große Orgeln, aber nur wenige Russen, die sie auch spielen können“, erzählt Martin Sonnen. Der Kantor selbst wird am 13. März (17 Uhr) den Abschluss der Konzertreihe bilden. Der bekannte Orgelwettbewerb findet nur alle zwei Jahre statt und pausiert somit dieses Mal.

(StadtSpiegel)