Abschlussveranstaltung: Leader-Bewerbung der Schwalm-Gemeinden Schwalmtal, Brüggen und Niederkrüchten: Ab sofort drücken alle ihre Daumen

Abschlussveranstaltung: Leader-Bewerbung der Schwalm-Gemeinden Schwalmtal, Brüggen und Niederkrüchten : Ab sofort drücken alle ihre Daumen

Jetzt heiße es nur noch Daumen drücken, sagte Niederkrüchtens Bürgermeister Herbert Winzen zum Auftakt der Abschlussveranstaltung für die Leader-Bewerbung der drei Schwalm-Gemeinden Schwalmtal, Brüggen und Niederkrüchten.

Kreis Viersen (nms).

„Leader-Region“ in Europa zu werden, das würde bedeuten, als „Region Schwalm - Mittlerer Niederrhein“ etwas für die wirtschaftliche Entwicklung eines ländlichen Gebiets zu tun, das Ganze mit möglichst viel bürgerschaftlichem und ehrenamtlichen Engagement - und dabei bis zu 2,3 Millionen Euro an Fördermitteln der Europäischen Union zu bekommen.

Seit September haben viele Menschen teilweise sehr akribisch und mit hohem Zeitaufwand daran gearbeitet, Ideen zu entwickeln, in Workshops zu verfeinern und daraus Projekt-Ideen zu formulieren, die mit diesen Mitteln umgesetzt werden könnten.

Über 130 solcher Ideen sind zusammengekommen, und insgesamt haben sich mehr als 420 Personen daran beteiligt. Das zeigt schon, dass das Interesse in den drei Gemeinden groß ist. Bis Rosenmontag muss die 120 Seiten starke Bewerbung in Düsseldorf liegen. 45 Regionen in NRW haben ihre Bewerbung angekündigt, 20 bis 25 werden den Zuschlag bekommen, um einen Teil der vorgestellten Projekte oder auch solche, die sich in den kommenden Jahren noch aus diesen ersten Ideen entwickeln, zu verwirklichen. Das Förderprogramm läuft bis zum Jahr 2020. Im Mai oder Juni will das Land bekannt geben, welche Regionen ausgewählt worden sind. Wäre die Region „Schwalm – Mittlerer Niederrhein“ dabei, dann könnte man noch im Sommer einen Leader-Verein gründen, in dem jeder Bürger, gleich welchen Alters, Mitglied werden kann. Um besonders auch die Interessen der jungen Leute zu berücksichtigen würde dann auch ein Beirat aus Kindern und Jugendlichen eingerichtet. Gegen Ende des Jahres könnte die Arbeit beginnen.

Vier denkbare Projekte sind beispielhaft an diesem Abend vorgestellt worden: Es könnte mit dem Ansatz „A.G.T.I.V.“ – das steht für Alter, Gesundheit, Treffpunkt, Information und Versorgung – um die umfassende medizinische Versorgung auf dem Land gehen, um die Einrichtung von Treffpunkten in den kleinen Ortsteilen, wo geschulte Ehrenamtliche die Menschen zusammenbringen, Hilfestellung in Gesundheitsfragen geben, Fahrdienste organisieren und andere Aufgaben des Gemeinschaftslebens organisieren. Diese Idee stammt von Dr. Johann-Heinrich Arens von der Gemeinschaftspraxis Brüggen und seinen Mitarbeiterinnen Gaby Janssen und Nicole Fernandes.

Auch die Jedermannhilfe aus Brüggen ist vertreten. Ihr Konzept, sich ehrenamtlich und generationsübergreifend in den Orten einzubringen, soll als Netzwerk für die drei Gemeinden ausgebaut werden. Immer wieder im Mittelpunkt aller Überlegungen steht die Schwalm als verbindendes Element. Gleich zwei Ideen rund um das blaue Band erläuterte Thomas Schulz vom Schwalmverband. Zum einen könnte direkt an der Schwalm am „Drei-Gemeinden-Eck“ zwischen Kranenbach, Laarer See und Borner See ein Infopunkt unter dem Motto „Alles im Fluss“ entstehen, an dem man viel zur Geschichte des Wasserbaus, der energetischen Nutzung des Flusses schon vor fast 1.000 Jahren mit Mühlrädern erfahren und auch selbst Experimente machen kann. Für ein Wassererlebnis-Projekt mit Pumpen, Stau-Experimenten und vielleicht kleinen Umleitungen, die die Kraft des Wassers erlebbar machen, wird noch ein idealer Standort gesucht. Alles unter der Voraussetzung, dass das Land sich für die Gemeinden entscheidet.

(Report Anzeigenblatt)