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Agentur für Arbeit hat für Kreis Bilanz gezogen

Arbeitsmarkt 2022 : Robust und dynamisch

Zwischen Stabilisierung, Kriegsgeflüchteten und Fachkräftebedarf: Jetzt hat die Agentur für Arbeit Bilanz gezogen und die Zahlen für das vergangene Jahr 2022 für den Arbeitsmarkt im Kreis Viersen veröffentlicht.

. „Herausforderungen wie der Ukraine-Krieg, stark steigende Energie- und Rohstoffpreise, Inflation, Materialengpässe und Nachwirkungen der Corona-Pandemie bestimmten auch den hiesigen Arbeitsmarkt im Jahr 2022. Doch dieser zeigte sich einmal mehr robust“, erläutert Dr. Sarah Borgloh (Vorsitzende Geschäftsführung Agentur für Arbeit Krefeld) das Jahr 2022 auf dem Arbeitsmarkt. Der zunehmende Fachkräftebedarf führe dazu, dass die Unternehmen in Aus- und Weiterbildung investieren und auch in Krisen solange wie möglich an ihren Arbeitskräften festhalten. „Die erhöhten Zahlen in der Grundsicherung sind durch die Registrierung der ukrainischen Kriegsgeflüchteten zu erklären“, so Borgloh weiter.

Der Arbeitsmarkt war 2022 von einer hohen Dynamik geprägt. So mussten sich von Januar bis Dezember 41.410 Männer und Frauen arbeitslos melden. Demgegenüber konnten 40.234 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden. „Aufgrund der vielen Unwägbarkeiten ist eine sichere Prognose für 2023 nur schwer möglich. Doch die Robustheit des Arbeitsmarkts und seine in Teilen von der konjunkturellen Lage entkoppelte Entwicklung lassen mich zuversichtlich in das nun startenden Jahr blicken“, berichtet Borgloh.

Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld, Dr. Sarah Borgloh, zog nicht nur für den Arbeitsmarkt 2022 in Krefeld und im Kreis Viersen Bilanz, sondern gab auch die Arbeitsmarktdaten für den Monat Dezember 2022 bekannt. Unterstützt wurde sie dabei von Klaus Churt (DGB-Region Düsseldorf-Bergisch Land, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Agentur für Arbeit Krefeld) und Kirsten Wittke-Lemm (Unternehmerschaft Niederrhein, stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsausschusses).

 „Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit gegenüber November leicht gestiegen und weist nun insgesamt 21.510 Personen aus. Dies sind 1.176 Personen mehr als im Dezember 2021. Im Jahresdurchschnitt lag die Zahl der Arbeitslosen mit 21.003 deutlich unter dem Vorjahr mit 22.657. Die Beschäftigung im Agenturbezirk steigt erfreulicherweise weiter. Hier sind 192.612 Menschen in Arbeit, ein Plus von 2.246 Personen gegenüber dem Vorjahr“, konstatiert Borgloh. Für die nächsten zwei Monate rechne man aber allein saisonbedingt mit höheren Werten bei der Arbeitslosigkeit.

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Im Kreisgebiet Viersen liegt die Arbeitslosigkeit aktuell bei 5,6 Prozent (November: 5,5 Prozent, Vorjahr: 5,2 Prozent). Die Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen im Kreisgebiet:

Nettetal (Nettetal, Brüggen): 5,3 Prozent (November: 5,3 Prozent, Vorjahr: 5,1 Prozent)

Viersen (Stadt Viersen, Willich, Niederkrüchten, Schwalmtal): 6,1 Prozent (November: 6,1 Prozent, Vorjahr: 5,7 Prozent)

Die Zahl der jüngeren Menschen ohne Arbeit (unter 25 Jahren) stieg im Vergleich gegenüber dem Vorjahr um 167 Personen. Sie liegt aktuell bei 1.347, das entspricht einer Quote von 4,7 Prozent. Die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen sank deutlich. Gegenüber dem Dezember des Vorjahres lag die Zahl um 654 niedriger bei aktuell 9.588 Personen.

„Trotz der nicht so positiven Konjunkturaussichten nimmt der Fachkräftemangel in allen Berufen zu. Durch die Transformation der Arbeitswelt und die demographische Entwicklung wird er sich noch deutlich verschärfen. Viele Unternehmen sind heute schon beeinträchtigt, weil ihnen qualifiziertes Personal fehlt. Das Thema Fachkräftesicherung und -gewinnung ist ein zentrales Thema für das Jahr 2023. Dabei steht in der Region im Mittelpunkt das Thema Aus- und Weiterbildung und die Steigerung der Frauenerwerbstätigkeit“, erklärt Klaus Churt.