Alle Bambini mit Namen

Alle Bambini mit Namen

Es ist doch schön, wenn junge Sportler ihren Namen in der Zeitung wiederfinden. Das ist die einhellige Meinung zumindest der vier ehemaligen Bambini-Fußballer, deren Foto der Extra-Tipp in der vergangenen Ausgabe veröffentlichte.

Kreis Viersen (ur).

Alle vier Bambini hatten sich auf dem Foto aus dem Jahr 1998 wiedererkannt, keine der vier Kicker muss unbenannt bleiben. Alle drei haben nur wenig Verständnis für den Vater des Jugendhandballers, der den Namen seines Sprößlings nicht mehr im Internet (Veröffentlichung in den Spielberichten und Liveticker) sehen wollte. „Ich finde das ein wenig übertrieben. Es ist doch schön für die Jugendspieler, wenn sie sich mit Namen in der Sportberichterstattung wiederfinden“, sagt Lukas Marquardt.

Dem Fußball immer noch eng verbunden ist Rene Kehren. Aktuell verrichtet er für TuRa Brüggen als Verteidiger auf der Rechtsaußenposition seinen Job und profitiert dabei von seinem Talent. Früher stand der heute 25-Jährige in Auswahlmannschaften des DFB und in der Niederrheinliga auf dem Platz. „Ich kann mich noch gut an die pinken Bälle von damals erinnern. Und dass wir Trikots von der Landbäckerei Stinges trugen“, sagt Rene Kehren. Speziell an die Partie aus dem Jahr 1998 fehlt die Erinnerung. Aber auf das Foto vom vergangenen Sonntag wurde er mehrfach angesprochen. Und: „Opa hatte das Foto damals prompt ins Brüggener Kassenhäuschen gehängt.“

Lukas Marquardt, heute 24 Jahre jung, musste sich den Zweikampf vor 19 Jahren gefallen lassen. Bis zur A-Jugend blieb er mit dem Fußball bei TuRa Brüggen verbunden, dann ließen sich Beruf und Fußball nicht mehr so gut unter einen Hut bringen, wie sich das alle gewünscht hätten. Fußball? „Ja, klar bin ich Fan von Borussia Mönchengladbach“, sagt Lukas Marquardt, „wer ist das hier nicht?

Genügend Verve, einen Zweikampf zu gestalten, besaß vor knapp zwei Jahrzehnten Hendrik Janissen. Aktuell ruht die Fußballkarriere des heute 25-Jährigen. Nach den Jugendjahren in Leuth und auch Kaldenkirchen folgte der berufliche Wechsel nach Freiburg. Dort liest man auch den Extra-Tipp aus Viersen? „Das nicht“, sagt Hendrik Janissen, „aber ich bin jetzt aktuell von vielen auf das Foto angesprochen worden.“

Der Bambino, der mit größter Wahrscheinlichkeit die Richtung des Balles bestimmt, ist Sven Schumacher. Die Bindung zum aktiven Fußballsport ging nach der A-Jugendzeit verloren. „Datenschutz hat in jedem Fall seine Berechtigung“, sagt der heute 24-Jährige, „dem Missbrauch von Daten sollte man sicherlich einen Riegel vorschieben.“ Allerdings sieht er auch die andere Seite. Eine Personen-bezogene Nennung von Namen könne auch eine Motivation sein: Junge Fußballer seien doch stolz, wenn sie als Torschütze die Aufmerksamkeit auf ihre Mannschaft, Verein und Jugendsport erhöhen.

(Report Anzeigenblatt)