Fachkräfte: Arbeitsagentur investiert/ Jugendarbeitslosigkeit sinkt: Die Fortbildung im Fokus

Fachkräfte: Arbeitsagentur investiert/ Jugendarbeitslosigkeit sinkt : Die Fortbildung im Fokus

Der Arbeitsmarkt startet freundlich ins neue Jahr. Besonders die Jugendarbeitslosigkeit ist spürbar gesunken.

Kreis Viersen/ Krefeld.

„Wir sind klassisch gestartet“, blickt Evelyn Schotten in die Statistik. Damit meint die Geschäftsführerin operativ der Arbeitsagentur Krefeld, dass zu Beginn eines Jahres die Arbeitslosigkeit immer etwas zunimmt. Das ist dem Winter geschuldet. Aber dennoch: „Sie ist moderat gestiegen, wir bleiben unter der magischen Größe von neun Prozent.“

Allerdings fällt die Bilanz für die unterschiedlichen Gebiete sehr verschieden aus: Sorgenkind ist die Stadt Krefeld mit 11,3 Prozent Arbeitslosigkeit, Spitzenreiter die Stadt Kempen mit 5,8 Prozent. Der Kreis Viersen ordnet sich mit 7,1 Prozent in der Mitte ein.

Dabei ist der Ausgangssockel relativ niedrig. Im Herbst und Winter 2014 war die Arbeitslosigkeit deutlich abgesunken auf zuletzt 23.113 Personen. Noch im Sommer 2014 sind weit über 24.000 Menschen arbeitslos gewesen. Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit ging erheblich zurück. Im Sommer 2014 waren noch um die 2500 Jugendlichen betroffen, im Dezember nur noch 1860 junge Menschen.

„Das liegt zum Einen an der guten Konjunktur“, nennt Evelyn Schotten die Gründe, „zum Anderen aber auch daran, dass wir die Jugendarbeitslosigkeit zu einem Schwerpunkt unserer Maßnahmen erhoben haben“. Das heißt: Die Arbeitsagentur Krefeld hat für die Jugendlichen Sonderprogramme aufgelegt und ihre Betreuung personell verstärkt. Offenbar hat sich das ausgezahlt.

Die Schattenseite der Statistik: 68 Prozent der Arbeitslosen, die von den Jobcentern Krefeld und Kreis Viersen betreut werden, haben keine Ausbildung. Das sind immerhin über 11.400 Menschen. Bei der Arbeitsagentur beträgt die Quote der Kunden ohne Ausbildung auch noch mal 28 Prozent, in realen Zahlen: über 2000 Personen. Das ist besonders bedenklich, weil in der Wirtschaft die Stellen „auf Helferniveau“ immer weniger werden. Nach wie vor gilt: Ausbildung schützt am besten vor Stellungslosigkeit.

Deshalb haben Arbeitsagentur und Jobcenter für das Jahr 2015 nun 13,7 Millionen Euro für Weiterbildungsmaßnahmen eingeplant. Über 2100 Teilnehmer werden damit gefördert. Das sind pro Teilnehmer rund 1.000 Euro im Monat. „Damit investiert die Gesellschaft in künftige Fachkräfte“, unterstreicht Franz-Josef Schmitz, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Viersen. Rund 85 Prozent der Fortbildungsmaßnahmen werden erfolgreich abgeschlossen.

(Report Anzeigenblatt)