Guten Tag, Herr Dachs!

Guten Tag, Herr Dachs!

Hier ein Dachs, da ein Steinmarder: Hautnah lassen sich heimische Arten in der neuen Ausstellung „Säugetiere im Kreis Viersen“ im Infozentrum Krickenbecker Seen in Hinsbeck erleben. Initiator Markus Heines hat allerlei Erstaunliches und Wissenswertes zusammengestellt.

„Früher wurde solch ein Beutegreifer oft als böses Raubtier mit fletschenden Zähnen dargestellt, aber wir haben hier ein schönes lebensechtes Exemplar“, erklärt Heimes. Der präparierte Dachs fällt besonders auf in der Ausstellung.

Die größte heimische Marderart kommt vor allem im westlichen Kreisgebiet vor, im Grenzwald etwa. „Aber ich habe Dachse auch schon anderswo zwischen Waldrand und Siedlungsbereich gesehen“, erzählt der Mitarbeiter der Biologischen Station und des Naturschutzbundes (NABU).

Wo und wie Dachs oder Steinmarder, Eichhörnchen oder Zwergfledermaus leben, was sie essen und wie alt sie werden - all das erfahren Besucher in der Ausstellung: Zu jeder Tierart gibt’s Infotafeln mit allerlei Wissenswertem, dazu ein ausgestopftes Exemplar oder Fotos. Und natürlich jeweils eine Karte vom Kreisgebiet, in der Stellen mit Sichtungen oder Funden der Tiere verzeichnet sind.

Dabei stützt sich Heines auf seine Forschungen zum Säugetieratlas für den Kreis Viersen. Registriert sind darin rund zwei Drittel der 73 in NRW vorkommenden Säugetierarten, 48 nämlich. Einige Arten wie der Feldhamster werden kaum noch nachgewiesen, andere wie der Biber siedelten sich wieder an.

„An den Grenzen des Kreises Viersen wurden schon weitere Arten gesichtet, die wir bestimmt bald auch hier registrieren“, hofft der Forscher. Das gelte etwa für Wildkatze oder Fischotter, weshalb beide Arten ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind.

Einige Tierarten wird man in freier Natur kaum zu Gesicht bekommen, weil selten, scheu oder nachtaktiv. Wie sie trotzdem „entdeckt“ werden können, demonstriert Heines zum Beispiel an ihren Hinterlassenschaften, „Bilder von Spuren sowie Kot hinter Glas oder aus Salzteig nachgebildet“.

So gibt er Einblick in die Arbeit der Forscher, stellt eine getarnte Tierkamera aus und Duftstöcke zum Anlocken - entsprechend duftet’s in einer Ecke nach Baldrian.

(Report Anzeigenblatt)