Heimat vor der Linse

Heimat vor der Linse

Die Camera obscura war ursprünglich ein abgedunkelter Raum mit einem Loch in der Wand. Diese "dunkle Kammer" gilt als Startschuss für eine Leidenschaft, die heute Millionen Menschen begeistert.

Meist reicht ein Griff in die Hosentasche, gleich ist die Foto-App auf dem Handy griffbereit. Klick! Schon hat man ein Foto in oft herausragender Qualität gespeichert. Wenn's nicht gefällt — löschen. Viel mehr Mühe gaben sich die Teilnehmer eines Fotowettbewerbs, zu dem Brüggens Bürgermeister Frank Gellen aufgerufen hatte. Das Thema: Ansichten aus Born, Bracht und Brüggen. Die Ergebnisse werden erst in einer Ausstellung und dann in der Gemeindeverwaltung gezeigt.

Frank Nasarzewski gelangte mit seinem Foto vom Depot gemeinsam mit Peter Heymann auf Platz zwei.
Frank Nasarzewski gelangte mit seinem Foto vom Depot gemeinsam mit Peter Heymann auf Platz zwei. Foto: Frank Nasarzewski

Nach ungefähr 30 Jahren wurden einige Büroräume in der Gemeindeverwaltung, darunter auch das Büro des Bürgermeisters, ein wenig "aufgehübscht" und gestrichen. Die vielfach verblichenen Bilder in den Amtszimmern wurden abgehängt, die aktuell leeren Wände sollen mit neuen Motiven dekoriert werden.

 Peter Heymann belegte mit seinem Motiv „Treibhaus“ ebenfalls den zweiten Platz.
Peter Heymann belegte mit seinem Motiv „Treibhaus“ ebenfalls den zweiten Platz. Foto: Peter Heymann

Daraus entstand die Idee, einen Fotowettbewerb zu organisieren, bei dem Bilder mit Ansichten aus Born, Bracht und Brüggen gesucht werden. Dazu hatte Bürgermeister Frank Gellen die Bürger eingeladen.
So sollte die Heimat aus anderen Blickwinkeln gesehen werden, der Blick gerade auf die Dinge gelenkt werden, die nicht im ersten Augenblick in den Fokus des Betrachters rücken.

 Thomas Schmidt fotografierte die Borner Kirche in ganz besonderem Licht und landete damit auf Platz drei.
Thomas Schmidt fotografierte die Borner Kirche in ganz besonderem Licht und landete damit auf Platz drei. Foto: Thomas Schmidt

Die Resonanz war beeindruckend. Von 57 Fotografinnen und Fotografen wurden 316 Bilder eingereicht. "Wir haben so hervorragende Bilder bekommen, da fällt es richtig schwer, eine Auswahl zu treffen", sagte Gellen als er sich mit einer neunköpfigen Jury, besteht aus Einwohnern der drei Ortsteile, aus drei Pressevertretern und Verwaltungsangestellten sowie einem Druckfachmann an die Aufgabe machte.

 Paul Heymann fotografierte die winterliche Burg Brüggen und sicherte sich mit Oliver Mankowski den vierten Platz.
Paul Heymann fotografierte die winterliche Burg Brüggen und sicherte sich mit Oliver Mankowski den vierten Platz. Foto: Paul Heymann

Letztendlich sollten 20 Bilder ausgewählt werden. Die Jurymitglieder bekamen die Bilder vorab zu sehen und sollten eben genau diese 20 Fotos favorisieren. Nach diesem ersten Schritt blieben noch 90 Aufnahmen übrig. Nun wurde jeder Schnappschuss einzeln besprochen. Neben der fototechnischen Qualität war das Hauptkriterium, ob das Motiv typisch für Brüggen ist. In einem weiteren Schritt wurden aus den verbliebenen 20 Bildern dann noch die Erstplatzierten ermittelt, die sich auf einen gemeinsamen Nachmittag mit dem Bürgermeister bei Kaffee und Kuchen freuen können.

(Report Anzeigenblatt)