Hier entsteht ein Krankenhaus

Hier entsteht ein Krankenhaus

Alphonse Yombi ist in Kamerun ein bekannter Mann - der ehemalige Fußballprofi nahm 1990 an der Fußball-WM in Italien teil. Mittlerweile lebt er seit einigen Jahren im Kreis Viersen. Von hier aus unterstützt er mit der Deutschen Kamerun-Hilfe sein Heimatland.

Jetzt baut er mit seinen Partnern eine Krankenstation in der Region Bafia.

Kreis Viersen/ Kamerun.

Malaria, Typhus, katastrophale hygienische Zustände und die Tatsache, „dass fast alle jungen Frauen schwanger sind, sich aber nicht untersuchen lassen können“ - die medizinische Lage in der Region Bafia in Kamerun, in der rund 500 000 Menschen in kleinen Dörfern leben, ist von westlichen Standards weit entfernt. „Ich muss einfach helfen“, sagt Alphonse Yombi, Gründer der Deutschen Kamerun-Hilfe. Gemeinsam mit Sponsoren und Unterstützern baut der ehemalige Nationalspieler Kameruns nun eine Krankenstation in der Region.

Es ist nicht das erste Projekt dieser Art, dass Yombi in seinem Heimatland in die Tat umsetzt. „Angefangen hat alles vor zehn Jahren. Ich war in Kamerun eine bekannte Person, konnte aber finanziell nicht helfen - fühlte mich dennoch für meine Freunde in der Heimat verantwortlich. Also ging ich im Kreis Viersen von Tür zu Tür und sammelte Sachspenden. Eine ausrangierte Kreissäge hier, eine Kaffeemaschine da, eine Bohrmaschine hier“, sagt Alphonse Yombi. Mit Heinrich Klumpen von der Firma HKS in Nettetal war schnell ein Partner gefunden, der die nötigen Container sponserte, und schon ging es los. „Die Kamerun-Hilfe basiert auf dem Prinzip ’Hilfe zur Selbsthilfe’, daher helfe ich mit“, sagt Reinhard Klumpen. Wichtig ist, dass der eingetragene Verein nicht nur die Sachspenden liefert, sondern auch das Know-How. „Was nützt es, wenn ein Dorf plötzlich eine Kreissäge hat, aber niemanden, der sie bedienen kann?“, fragt Alphonse Yombi. Also organisierte er auch die Reisen vieler Deutsche nach Kamerun - Schreinermeister, Näherinnen, Ärzte, Schlosser - sie alle begleiteten Yombi schon mehrere Monate lang vor Ort und bildeten junge Afrikaner in ihren Berufen aus. „So wollen wir es schaffen, dass sich die Menschen vor Ort selbst helfen können“, erklärt Yombi, der nun vor seinem ehrgeizigsten Projekt steht: Dem Aufbau einer Krankenstation mit Ultraschallgeräten, mit einer eigenen chirurgischen Abteilung und einer Wundpflegeschule, die den Menschen vor Ort beibringen soll, wie man Wunden sauber versorgt. Die Grundmauern der Station stehen schon, die Geräte sind besorgt, und ab Januar sollen hier pensionierte Ärzte aus Deutschland ihr Wissen an die Afrikaner weitergeben. „Das Projekt ist bislang zu 75 Prozent finanziert. Etwa 15 000 Euro fehlen uns noch, um im Januar auch wirklich starten zu können“, erklärt Yombi.

(Report Anzeigenblatt)