Hilfe unter diesem Anschluss

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Schon der Weg zur Schule bereitet dem Jungen Bauchschmerzen. Sie werden wieder kommen, die Beleidigungen, Pöbeleien und manchmal auch Schläge. Den Eltern anvertrauen? Nein. Bei solchen Beispielen setzt das Angebot des Jugendtelefons an, das auch vom hiesigen Kinderschutzbund „besetzt“ wird.

Das Kinder- und Jugendtelefon, die so genannte „Nummer gegen Kummer“, ist bundesweit aktiv. An 65 Standorten in Deutschland sitzen ehrenamtliche Berater am Telefon. Sie sind Ansprechpartner für sämtliche Probleme - mal kleinere, mal große. „Ein Mädchen hat einen Berater gefragt, ob es den Osterhasen wirklich gibt“, erklärt Birgitta Föhr, Koordinatorin vom Kinderschutzbund in Viersen im Gespräch mit dem Extra-Tipp. Sie fügt hinzu: „Aber es gibt auch wirklich harte Fälle. Sei es Mobbing in der Schule, Ärger mit den Eltern oder sogar sexueller Missbrauch.“

In Viersen sind derzeit 26 Frauen und zwei Männer als Berater bei der „Nummer gegen Kummer“ im Einsatz. Weder der Anrufer, noch der Angerufene erfährt etwas über die Identität desjenigen, der am anderen Ende der Leitung ist. „Die Anonymität ist für alle Beteiligten wichtig und auch vorgeschrieben“, sagt Föhr. Ein Schutz für beide Seiten.

Der Kinderschutzbund Viersen sucht jetzt nach neuen Ehrenamtler für den Einsatz am Kinder- und Jugendtelefon. Dafür wird ab Herbst eine umfassende Schulung angeboten. Für die Freiwilligen ist sie kostenlos. Allerdings verpflichtet man sich, mindestens zwei Jahre für die „Nummer gegen Kummer“ aktiv zu sein. „Als Berater ist man zweimal im Monat jeweils zweieinhalb Stunden im Einsatz“, erklärt Birgitta Föhr. Sie ergänzt: „Unsere Kernzeiten liegen zwischen 15 und 20 Uhr.“

Wer sich vorstellen kann, sich hier zu engagieren, kann sich mit dem Kinderschutzbund in Kontakt setzen. Die neue Schulungsreihe soll im Oktober starten. Es gibt ein Start- und ein Final-Wochenende. Dazwischen gibt es pro Woche einen Abendtermin. Die gesamte Ausbildung beträgt 60 Stunden. Dazu kommt eine Hospitation. Als Berater am Jugendtelefon startet man also bestens vorbereitet.

Das Ziel der „Nummer gegen Kummer“ ist es, eine erste Beratung anzubieten. Oft sind die Mitarbeiter Vermittler, die erklären können, an wen man sich in welchem Fall wenden kann. Nicht selten reicht es auch, einfach zuzuhören.

Jetzt hofft Birgitta Föhr, das sich Ehrenamtler melden. Informationen und Kontakt gibt es unter Ruf 02162/ 21 798. Finanziert wird die umfassende Ausbildung durch Spenden von Unternehmen und Privatpersonen.

(Report Anzeigenblatt)