Unter dem Motto „Hospiz macht Schule“ startet eine Projektwoche: Hospizarbeit macht Schule

Unter dem Motto „Hospiz macht Schule“ startet eine Projektwoche : Hospizarbeit macht Schule

Wenn am Montagmorgen die Schulklingel an der Paul-Weyers-Grundschule zum Unterricht schellt, startet für die 20 Schüler der Klasse 4 b eine eher ungewöhnliche Projektwoche.

Die Eltern waren zu Beginn eher skeptisch und zurückhaltend. Daran erinnern sich Gerda Kretschmann, hauptamtliche Koordinatorin, und ihre Mitstreiter von der Hospizinitiative Kreis Viersen. Sie bieten in der kommenden Woche eine Projektwoche unter dem Motto „Hospiz macht Schule“ an. Dafür haben ehrenamtliche Helfer der Hospizinitiative eine spezielle Ausbildung bei der Bundeshospizakademie durchlaufen. Sieben dieser Ehrenamtler werden nun in Kleingruppen mit den Kindern arbeiten. „Als wir ausführlich über Methoden und Inhalte informiert hatten, waren auch die Vorbehalte der Eltern weg“, erklärt Gerda Kretschmann.

Ziel des im Kreis Viersen erstmalig durchgeführten Projekts ist es, Kinder an eher tabuisierte Themenfelder wie Sterben und Trauer heranzuführen. Das Konzept richtet sich speziell an Kinder im Alter von neun und zehn Jahren. An jedem Tag wird in der kommenden Woche ein Themenschwerpunkt behandelt. Dazu zählen folgende Einheiten: „Werden und Vergehen - Wandlungserfahrungen“, „Krankheit und Leid“, „Sterben und Tod“, „Vom Traurigsein“ sowie „Trost und Trösten“. Es wird geredet, zugehört, gemalt, getanzt, gesungen und vieles mehr - eine lebendige Umsetzung.

Die Entwicklung des Projekts, das bundesweit bereits seit einigen Jahren umgesetzt wird, wurde vom Bundesfamilienministerium gefördert.

Zu den Ehrenamtlern, die in der Paul-Weyers-Schule mit den Kindern arbeiten werden, gehören auch Mechtild Weyhe und Leslie Bloschies. Beide freuen sich auf die Projektwoche, für die seit April die Vorbereitungen laufen. „Es wird auch für uns eine andere Erfahrung sein“, sagt Weyhe, die seit Jahren in der Sterbebegleitung aktiv ist.

Die Hospizinitiative hofft, das Projekt in weiteren Grundschulen des Kreises durchführen zu können (Kontakt unter Ruf 02162/ 29050). „Wir bekommen leider keine Zuschüsse, deshalb sind solche Projekte auch nur durchführbar, wenn wir Spenden bekommen“, sagt Schatzmeisterin Maria Czurda.

(Report Anzeigenblatt)