Im Einsatz für kleine Radler

Im Einsatz für kleine Radler

Im März 2017 hat das Projekt VORKIDS (Viersener Sicherheits-Offensive Rad fahrender Kinder im Straßenverkehr) begonnen. Ende 2018 war die wissenschaftliche Arbeit abgeschlossen, die Ergebnisse liegen jetzt vor.

Die Hauptfragestellung für die Deutsche Hochschule der Polizei bei VORKIDS war: Warum verunglücken im Kreis Viersen so überproportional häufig Kinder mit dem Fahrrad? Diese Frage konnten auch die Wissenschaftler nicht beantworten. „Daher sind wir, was die Ursachenforschung angeht, leider nicht viel weiter gekommen“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen, Initiator und Schirmherr des Projekts.

Das sei einerseits zwar schade, „andererseits zeigt es mir als Leiter der Kreispolizeibehörde aber auch, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei bisher gute Arbeit geleistet und nichts übersehen haben.“ Das sei nun wissenschaftlich bestätigt.

Besonders gefährdet, in einen Unfall verwickelt zu werden, sind die Zehn- bis 14-Jährigen im Kreis Viersen und dabei Jungen mehr als Mädchen. Die meisten Unfälle passieren morgens zwischen sieben und acht Uhr.

Allerdings nicht direkt an den Schulen, die die Kinder ansteuern, sondern meist rund um ihr Zuhause in den Wohngebieten. Das Unfallrisiko steigt, wenn die Jugendlichen in einer Gruppe mit Gleichaltrigen unterwegs sind oder auf dem Geh- oder Radweg entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung unterwegs sind. Wenn der Radweg in Einmündungen oder Kreuzungen auf der linken Fahrbahnseite verläuft, passieren ebenfalls mehr Unfälle als an Orten, wo der Radweg auf der rechten Seite ist. Auch Knotenpunkte von Hauptverkehrsstraßen stellen ein höheres Unfallrisiko dar. Besonders viele Unfälle gibt es in Viersen, Kempen, Nettetal und Willich. Setzt man die Zahl der Unfälle ins Verhältnis zur Zahl der zehn- bis 14-jährigen Einwohner der Orte, zeigen sich auch Schwerpunkte in Bracht und Grefrath.

Auf diese Erkenntnisse hat die Polizei bereits während der wissenschaftlichen Analyse reagiert und verstärkt an diesen Stellen kontrolliert. Zurzeit wird eine Arbeitsgruppe gegründet, die koordinieren wird, welche weiteren Maßnahmen und Aktionen folgen. Ein ganz wichtiger Faktor ist der Blickkontakt. In 75 Prozent aller Fälle gab es vor der Kollision keinen Blickkontakt zwischen dem Kind auf dem Rad und dem anderen Verkehrsteilnehmer. Hier werden Möglichkeiten erarbeitet, sowohl die Kinder und Jugendlichen als auch die Autofahrer zu erreichen, um ihnen dieses Problem bewusst zu machen.

Die bisher schon intensive Zusammenarbeit mit den Schulen werden die Verkehrssicherheitsberater der Polizei fortsetzen. Auch hier sollen zusätzliche zielgerichtete Projekte folgen, die den Kindern die Gefahren noch deutlicher machen.

Nicht alles, was im Ergebnisbericht angeregt wird, um den Kreis Viersen für junge Radfahrerinnen und Radfahrer sicherer zu machen, kann von der Polizei allein auf die Beine gestellt werden. Bei der Gestaltung des Verkehrsraums, bei baulichen Maßnahmen sind zum Beispiel die Straßenbaulastträger gefordert.

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Der Dank der Polizei geht an die vielen kleinen und großen Menschen im Kreis Viersen, die an den Befragungen teilgenommen und damit erst ermöglicht haben, dass einige der Projekt-Aufgaben auswertbar wurden. Fest steht: Nach VORKIDS ist vor VORKIDS – die praktische Arbeit für die Sicherheit der jungen Radfahrer wird intensiv fortgesetzt.

(Report Anzeigenblatt)